MTA

Medizinisch-technischer Assistent: Was macht er?

Im Laufe der letzten Jahrzehnte ist ein neues Berufsfeld im medizinischen Bereich entstanden. Die technische Fortschrittlichkeit der Medizin erfordert den richtigen Einsatz von Instrumenten und das entsprechende Wissen diese zu bedienen. Zusätzlich zu dem klassischen Arzthelferberuf gibt es ein überschneidendes Tätigkeitsgebiet, dessen Schwerpunkt auf anspruchsvolleren medizinischen Hilfstätigkeiten liegt.

Die Rede ist von einem medizinisch-technischen Assistenten (MTA). Ein MTA führt Untersuchungen mithilfe von medizinischen Geräten an Menschen durch. Sie gelten als qualifizierte Zuarbeiter und helfen bei der Behandlung und Versorgung von Patienten. Die Ausbildung zum staatlich anerkannten MTA hat 4 unterschiedliche Ausrichtungen. Es gibt den medizinisch-technischen Assistenten für Funktionsdiagnostik (MTAF), welcher Patienten unter ärztlicher Anweisung mit medizinischen Geräten untersucht. Der medizinisch-technische Laboratoriumsassistent (MTLA) ist für Laboruntersuchungen und deren Dokumentation verantwortlich.

Medizinisch-technische Radiologieassistenten (MTRA) sind in der radiologischen Diagnostik tätig. Untersuchungen von Tierproben und -produkten liegen im Aufgabenbereich von Veterinärmedizinisch-technischen Assistenten (VMTA).

Ausbildung zum MTA

medizinisch-technischen-Assistenten

Eine MTA-Ausbildung dauert 3 Jahre und setzt sich aus einem theoretischen und praktischen Ausbildungsteil zusammen, mit abschließender staatlicher Prüfung. Die Ausbildung findet in Berufsfachschulen und Krankenhäusern oder Kliniken statt. Der praktische Teil ist in Form von Praktika zu absolvieren.

Die Gewichtung von Praxis und Theorie ist abhängig von der Ausrichtung des MTA. Voraussetzung für Bewerber ist zum einen der Realschulabschluss oder die Fachoberschulreife. Zum anderen haben die Auszubildenden ein gesundheitliches Attest und ein polizeiliches Führungszeugnis vorzuweisen. Ein Nachweis über ein Praktikum sowie ein Impfschutz für Hepatitis A und B ist Pflicht. Berufsbedingt ist ein naturwissenschaftliches Interesse und technisches Verständnis Grundvoraussetzung.

Aufgabenbereich und Tätigkeitsfelder

Der Beruf des MTA’s wird in Gesundheitseinrichtungen ausgeübt. Hierzu zählen Krankenhäuser, Versorgungs- und Diagnostikzentren, fachärztliche Praxen, Gesundheits- und Forschungseinrichtungen sowie Laboratorien. Die Aufgaben reichen von eigenständig durchgeführten Untersuchungen, Behandlungen oder Analysen unter Anweisung von ärztlichem Personal bis hin zur Dokumentation und Auswertungen der Erkenntnisse.

Die Fachbereiche der MTA’s unterscheiden sich stark. Während MTAF’s und teilweise MTRA’s viel am Patienten arbeiten, findet die Tätigkeit von MTLA’s und VMTA’s mehr im Hintergrund in Laboren statt. Das Messen und Prüfen von Organfunktionen oder des Herz-Kreislaufsystems fällt in den Aufgabenbereich von MTAF’s. Zur Hauptbeschäftigung von MTRA’s gehört das eigenständige Erstellen von Röntgenaufnahmen.

Gehalt

Die MTA-Ausbildung gilt als schulische Qualifikation. Trotz dessen haben sich die Parteien in den Tarifverträgen, Auszubildende des öffentlichen Dienstes (TVAöD) und der Länder in Gesundheitsberufen (TVA-L Gesundheit), auf die Zahlung eines Ausbildungsgehalts geeinigt. Die Vergütung orientiert sich an Gesundheits- und Pflegeberufen. Seit März 2019 erhalten MTA-Azubis im ersten Jahr ein monatliches Bruttogehalt von 1.018 Euro. In den folgenden zwei Ausbildungsjahren erhalten die Azubis 1.068 Euro und 1.114 Euro. Ein staatlich geprüfter MTA ist ein gut bezahlter Gesundheitsberuf. Grund hierfür ist der Personalmangel. Das Durchschnittsgehalt lag 2015 bei 2.842 Euro. Die Höhe des Gehalts ist abhängig von Tarifbindung, Region und Berufserfahrung.

medizinisch-technischer-Assistent

Perspektiven nach der Ausbildung

MTA’s haben während der Ausbildung die Option, Zusatzqualifikationen zu erwerben. Hierzu zählt beispielsweise die Fachhochschulreife als Grundstein für ein medizinisches Studium. Die Bachelorstudiengänge Medizinische Assistenz oder Medizinische Technik gehören zu den naheliegenden Fachrichtungen. Zusätzlich gibt es nach der Ausbildung regelmäßige Anpassungsweiterbildungen, um Fachkenntnisse aufzufrischen.

Diese beziehen sich auf Themen wie Hygiene im Gesundheitswesen sowie im technischen und analytischen Bereich. Aufstiegsweiterbildungen helfen beruflich weiterzukommen und sind für die Fachgebiete des MTA’s eine Option. Eine Weiterbildung als Kardiotechniker dauert 2 Jahre und umfasst eine staatliche Abschlussprüfung.

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