Gesunde Füße sind die Grundlage für Mobilität, Lebensqualität und Wohlbefinden. Dennoch wird die Fußgesundheit häufig unterschätzt – oft werden Beschwerden ignoriert oder mit herkömmlicher kosmetischer Fußpflege behandelt, obwohl eine medizinische Betreuung notwendig wäre. Genau hier setzt die Podologie an: Sie schließt die Lücke zwischen medizinischer Notwendigkeit und pflegerischer Versorgung.
Doch was genau ist Podologie? Wann ist sie sinnvoll – und für wen? In diesem Artikel erhalten Sie einen umfassenden Einblick in das Berufsfeld der Podologie, ihre Bedeutung für Patienten sowie typische Anwendungsbereiche.
Was ist Podologie?
Die Podologie ist die nichtärztliche Heilkunde am Fuß. Sie befasst sich mit der präventiven, therapeutischen und rehabilitativen Behandlung von Fußbeschwerden – insbesondere bei Risikopatienten wie Diabetikern, Rheumatikern oder Menschen mit Durchblutungsstörungen.
Der Begriff „Podologie“ leitet sich vom Griechischen ab: pous (Fuß) und logos (Lehre). Podologen sind also medizinisch geschulte Fachkräfte, die sich gezielt mit krankhaften Veränderungen am Fuß und deren Behandlung auseinandersetzen.
Wichtig: Die Podologie ist keine kosmetische Fußpflege, sondern eine medizinische Dienstleistung. Podologen wie die Podologie Düsseldorf arbeiten eng mit Ärzten – insbesondere Dermatologen, Diabetologen und Orthopäden – zusammen und dürfen auch auf ärztliche Verordnung tätig werden.
Unterschied zwischen Podologie und kosmetischer Fußpflege
Viele Menschen setzen Podologie mit Pediküre gleich – dabei handelt es sich um zwei grundlegend verschiedene Tätigkeitsbereiche:
Kosmetische Fußpflege | Podologische Fußbehandlung |
---|---|
Pflege des gesunden Fußes | Behandlung des erkrankten Fußes |
Optisch-ästhetische Maßnahmen (z. B. Lackieren) | Medizinische Maßnahmen (z. B. Nagelkorrekturspangen) |
Keine medizinische Ausbildung notwendig | 2-jährige Fachausbildung + staatliche Prüfung |
Keine Arbeit an offenen Stellen oder Infektionen | Behandlung auch bei Risikopatienten möglich |
Die Podologie ist somit besonders relevant für Menschen mit chronischen Erkrankungen oder funktionellen Veränderungen an den Füßen.
Für wen ist Podologie geeignet?
Die podologische Therapie richtet sich vor allem an Personen mit:
- Diabetes mellitus (Diabetisches Fußsyndrom)
- Durchblutungsstörungen
- Neurologischen Erkrankungen (z. B. Polyneuropathie)
- Rheumatischen Erkrankungen
- Nagel- und Hautveränderungen (z. B. eingewachsene Nägel, Hühneraugen, Warzen)
Darüber hinaus profitieren auch Menschen mit Fehlstellungen, Fußdeformitäten oder dauerhaftem Schuhdruck von podologischer Betreuung.
Podologische Behandlungen können bei medizinischer Notwendigkeit von der Krankenkasse übernommen werden – in der Regel auf ärztliche Verordnung (Heilmittelverordnung).
Typische Behandlungsfelder in der Podologie
Podologen bieten ein breites Spektrum medizinischer Maßnahmen, unter anderem:
1. Behandlung von eingewachsenen Nägeln
Durch falsches Schneiden, enge Schuhe oder Veranlagung kann es zu schmerzhaftem Einwachsen der Nägel kommen. Podologen entfernen überschüssige Nagelteile schonend und schmerzfrei, ggf. unter Anwendung einer Nagelkorrekturspange, die das Wachstum langfristig korrigiert.
2. Entfernung von Schwielen, Hühneraugen und Druckstellen
Dauerhafte Reibung und Druck führen oft zu Verhornungen, die nicht nur unästhetisch, sondern auch schmerzhaft sein können. Podologen tragen diese fachgerecht ab, ohne umliegendes Gewebe zu verletzen.
3. Therapie bei Pilzinfektionen
Nagel- oder Fußpilz sind häufige, oft unterschätzte Erkrankungen. Podologen erkennen Pilzbefall frühzeitig und leiten therapeutische Maßnahmen ein – ggf. in Zusammenarbeit mit Dermatologen.
4. Orthonyxie (Nagelkorrekturtechnik)
Bei dauerhaften Fehlstellungen der Nägel kann eine individuell angepasste Spange aus Draht oder Kunststoff helfen, das Nagelwachstum zu normalisieren und Schmerzen zu lindern.
5. Beratung zur Fußpflege und Prävention
Podologen leisten auch Aufklärung und Prävention: Sie beraten zu geeigneten Pflegeprodukten, zur richtigen Schuhwahl und zur täglichen Fußhygiene – insbesondere bei Risikopatienten mit Sensibilitätsstörungen.
Podologie bei Diabetes – ein kritischer Faktor
Menschen mit Diabetes mellitus zählen zu den wichtigsten Patientengruppen in der Podologie. Durch die Krankheit kann es zu einer Polyneuropathie (Nervenschädigung) und Mikroangiopathie (Durchblutungsstörung) kommen – beides begünstigt das sogenannte diabetische Fußsyndrom.
Typische Folgen sind:
- Vermindertes Schmerzempfinden (kleine Verletzungen werden oft nicht bemerkt)
- Erhöhte Infektionsgefahr
- Verzögerte Wundheilung
- Risiko für Geschwüre und Amputationen
Eine regelmäßige podologische Fußbehandlung ist hier essenziell, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen und vorzubeugen. Viele Krankenkassen übernehmen bei Diabetikern daher die Kosten für podologische Behandlungen – auf Rezeptbasis.

Ausbildung und Qualifikation von Podologen
Podologe ist ein staatlich anerkannter medizinischer Fachberuf. Die Ausbildung dauert in der Regel zwei Jahre (Vollzeit) oder drei Jahre (Teilzeit) und umfasst:
- Anatomie und Physiologie
- Dermatologie und Krankheitslehre
- Hygienemanagement
- Podologische Behandlungstechniken
- Praktische Einsätze in Kliniken und Praxen
Nach bestandener staatlicher Prüfung darf die Berufsbezeichnung „Podologin“ oder „Podologe“ geführt werden. Viele Podologen führen eine eigene Praxis oder arbeiten im interdisziplinären Team mit Ärzten, Physiotherapeuten und Orthopädietechnikern.
Fazit: Podologie – mehr als Fußpflege
Die Podologie ist ein zentraler Baustein der medizinischen Versorgung – vor allem für chronisch Kranke und ältere Menschen. Sie trägt nicht nur zur Verbesserung der Fußgesundheit bei, sondern auch zur Erhaltung der Mobilität und Lebensqualität.
Wenn Sie unter Fußbeschwerden leiden oder zu einer Risikogruppe gehören, ist der Gang zum Podologen kein Luxus, sondern eine medizinisch sinnvolle Maßnahme. Achten Sie auf zertifizierte Praxen mit staatlich geprüften Fachkräften – und gönnen Sie Ihren Füßen die Aufmerksamkeit, die sie verdienen.