Was ist ein Reflux?
Bei einem Reflux handelt es sich um das Zurückfließen von Mageninhalt in die Speiseröhre. Teilweise geschieht dies bis hinauf in den Mundraum.
Es kann sich dabei um reine Magensäure oder auch um Speisereste handeln, die mit der Magensäure in Kontakt gekommen sind. In beiden Fällen wird die Schleimhaut der Speiseröhre enorm gereizt, was zu saurem Aufstoßen und Sodbrennen führt.
Symptome, die bei einem Reflux auftreten
Die Beschwerden, die durch einen Reflux ausgelöst werden, können den Patientinnen und Patienten teilweise große Angst machen. Eines der Hauptsymptome ist ein brennender Schmerz hinter dem Brustbein, der sich über die gesamte Brust bis in die Schultern ausbreiten kann. Dieser wird häufig mit den Anzeichen eines Herzinfarktes verwechselt.
Kann der Verdacht einer Herzerkrankung nach einer gründlichen Untersuchung jedoch nicht bestätigt werden, ist ein Reflux als Schmerzursache äußerst wahrscheinlich.
Weitere Symptome können sein:
- Saures Aufstoßen
- Husten, Räuspern und Heiserkeit (durch Reizung der Stimmbänder)
- Völlegefühl
- Übelkeit und Erbrechen
- Schluckbeschwerden
- „Kloß im Hals“
- Druckgefühl und Schmerz im Oberbauch (unterhalb des Brustbeins)
Manche Betroffene klagen auch über Krankheitszeichen, die einem Asthma ähneln. Dazu kommt es, wenn der säurehaltige Rückfluss bis in die Luftröhre und anschließend in die Bronchien gelangt. Kurzatmigkeit, Atemnot und auch das sogenannte Giemen können auftreten. Dieses pfeifende Atemgeräusch ist ein eindeutiger Hinweis darauf, dass eine Verengung der Bronchien vorliegt.
Schlechter Atem als weiteres Anzeichen
Noch unangenehmer wird es, wenn die Magensäure bis in den Mund aufsteigt. Die Zunge brennt, der Zahnschmelz wird angegriffen und es entwickelt sich ein beißender Mundgeruch, der für die Patientinnen und Patienten sehr belastet ist.
Wie entsteht ein Reflux?
Zwischen Mageneingang und Speiseröhre besitzt der menschliche Körper einen Schließmuskel, den unteren Ösophagussphinkter, der das Zurückfließen von Mageninhalt verhindern soll. Ist dieser allerdings zu schwach, kann er diese Aufgabe nicht mehr erfüllen.
Häufig gibt es keine erkennbare Ursache für die Störung des Schließmuskels, wobei dann von einer primären Refluxkrankheit gesprochen wird.
Anders bei der sekundären Form, bei der die Entstehung der Symptomatik leichter erklärbar ist:
Vor allem eine Schwangerschaft verändert die Strukturen des Körperinneren, da der wachsende Embryo die Organe der Mutter – und somit auch den Magen – nach oben drückt. Auch Übergewicht oder eine Zwerchfellschwäche können für diese Problematik verantwortlich sind.
Und auch die Ernährungsweise hat einen großen Einfluss auf die Entstehung beziehungsweise Verschlechterung eines Reflux. Betroffene sollten deshalb unbedingt Folgendes vermeiden:
- Fettige Speisen
- Scharfe Gewürze
- Kaffee
- Alkohol
- Nikotin
- Schokolade
- Zitrusfrüchte, wie zum Beispiel Zitronen oder Orangen
All diese Substanzen fördern die Produktion der Magensäure. Entsteht ein Überschuss dieser Flüssigkeit, wird sie nach oben in die Speiseröhre gedrückt, wo sie letztendlich die genannte Symptomatik auslöst.
Zusätzlich können auch bestimmte Medikamente, eine Magenschleimhautentzündung oder ein verengter Magenausgang zu Sodbrennen & Co. führen.
Wodurch verschlechtert sich der Reflux?
Ein Rückfluss des Mageninhalts wird durch verschiedene Faktoren negativ beeinflusst:
- Enge Kleidung
- Vornübergebeugte Tätigkeit, wie zum Beispiel eine sehr schlechte Sitzhaltung am Schreibtisch
- Rückenlage, weshalb Sodbrennen gerne nachts auftritt
- Stressige Situationen, da hierbei Hormone ausgeschüttet werden, die die Verdauung verlangsamen
Welche Maßnahmen helfen bei einem Reflux?
Mit Reflux und Sodbrennen sollte sich niemand einfach abfinden, da immer die Gefahr besteht, dass sich daraus eine Refluxösophagitis entwickelt.
Bei dieser Erkrankung ist die Schleimhaut der Speiseröhre so stark gereizt, dass sie sich entzündet. Infolgedessen kann es zu einer Bildung von Geschwüren und somit zu einer Verengung der Speiseröhre kommen. Dies führt wiederum zu starken Schluckbeschwerden und erheblichen Problemen bei der Nahrungsaufnahme.
Bereits bei den leichtesten Anzeichen des Reflux, sollten deshalb folgende Lebensmittel in den Speiseplan mit aufgenommen werden:
- Trockenes (Weiß-) Brot
- Bananen
- Nüsse
- Senf
- Kartoffeln
- Backnatron, das in einem Glas Wasser aufgelöst wurde
Vorbeugung gegen Reflux und Sodbrennen
Damit es aber gar nicht erst zu diesen gesundheitlichen Problemen kommt, kann einiges unternommen werden.
- Übergewicht reduzieren (durch eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Sporteinheiten)
- Keine Speisen konsumieren, die zuvor einen Reflux ausgelöst haben
- Verzicht auf Nikotin und Alkohol
- Kein zu häufiger Verzehr von fettigen, frittierten Speisen
- Reduzierung von Stress in Beruf und Freizeit
Welche Mittel helfen gegen Reflux, Sodbrennen und saures Aufstoßen?
Helfen alle bisher genannten Maßnahmen nicht, müssen die Betroffenen häufig zu Medikamenten greifen.
Besonders hilfreich sind hierbei die sogenannten Protonenpumpenhemmer. Diese Mittel reduzieren die Produktion von Magensäure, indem sie die Bildung eines Enzyms hemmen.
Auch Antihistaminika (H2-Rezeptorenblocker) kommen zum Einsatz, die die Wirkung des Hormons Histamin unterdrücken, wodurch eine geringere Menge an Magensäure produziert wird. Selbst, wenn es zu einem Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre kommen sollte, ist dieser weniger ätzend und löst demzufolge keine allzu starke Reizung des Gewebes aus.
Antazida, Medikamente, die den Magensaft neutralisieren, werden mittlerweile seltener verschrieben, da sie bei einem Reflux nicht die gewünschte Wirkung gezeigt haben.
Ob Betroffene diese Medikamente tatsächlich einnehmen müssen, sollte immer nur die entsprechende Ärztin/der entsprechende Arzt entscheiden. Mit professioneller Hilfe wird dann eine möglichst effektive Therapie gefunden und somit ein langanhaltender Behandlungserfolg garantiert.