Neben handelsüblichen Sonnenbrillen gibt es auch welche, die unseren Augen zusätzlichen Schutz vor ultraviolettem Licht (UV-Licht) bieten, welches ebenfalls von der Sonne ausgestrahlt wird. Unter anderem sind es diese Strahlen, die dafür verantwortlich sind, dass ein Blick in die Sonne von unseren Augen als unangenehm empfunden wird.
Sonnenbrillen mit zusätzlichem Schutz vor UV-Strahlen schützen damit unsere Augen nicht nur vor dem blendenden Sonnenlicht, sondern auch vor diesen Strahlen, denen auch eine krebserregende Wirkung zugeschrieben wird. Allerdings sagt der Grad der Tönung einer Sonnenbrille nichts darüber aus, ob diese Brille auch über einen entsprechenden Schutz vor diesen Strahlen verfügt – und falls ja, wie stark dieser Schutz ist.
Eine Gefahr für die Augen
Wenn es um den Schutz unserer Augen geht, sind wir während der Sommerzeit in der Regel um einiges nachlässiger, als wenn es beispielsweise um unsere Haut geht. Und das, obwohl Strahlungen von UV-Licht mindestens genauso schädlich für unsere Netzhaut sind, wie für unsere Haut. In der warmen Jahreszeit verbringen wir viel Zeit damit, unsere Haut an sonnigen Tagen mit Sonnencreme zu schützen, um Sonnenbrände zu vermeiden.
Bei unseren Augen machen wir uns weit weniger Sorgen, obwohl UV-Strahlungen nicht nur eine krebserregende Wirkung haben sollen, sondern auch verantwortlich für Binde- und Hornhautentzündungen, sowie für Augenkrankheiten wie den Grauen Star sein können.
Wer also im Begriff ist, sich eine neue Sonnenbrille zuzulegen, der sollte in jedem Fall darauf achten, dass es sich dabei um eine Brille mit gutem UV-Schutz handelt. Immerhin kommen auch dann, wenn man sich im Schatten befindet, etwa 90 % aller ultravioletten Strahlungen trotzdem durch. Des Weiteren werden derartige Strahlungen noch zusätzlich durch Reflexionsoberflächen um 70 % verstärkt. Beispielsweise bei in der Nähe befindlichen Wasseroberflächen, bei Schnee, oder auch herumliegendem Papier.
Schon diese drei genannten Dinge sorgen für äußerst starke Reflexionen der UV-Strahlung. Dementsprechend sinnvoll beim Aufenthalt am Strand oder auf einer Fläche aus Schnee ist daher das Tragen einer Sonnenbrille mit erhöhtem Schutz vor UV-Strahlung. Allerdings stellen sich an diesem Punkt viele auch die Frage, welcher Grad an UV-Schutz für welche Einsatzzwecke benötigt wird.
Welcher Schutz ist der richtige?
Damit durch solch eine Sonnenbrille auch ein entsprechender Schutz vor ultravioletter Lichtstrahlung gewährleistet ist, sollte ein Exemplar dazu in der Lage sein, sämtliche UV-Lichtstrahlungen herauszufiltern, die über eine Wellenlänge von bis zu 400 Nanometern verfügen. Derartige Sonnenbrillen sind in der Regel irgendwo entweder mit der Aufschrift „UV400“ oder der Anmerkung „100 Prozent UV-Schutz“ versehen.
Durch diese Aufschriften wird dem Käufer garantiert, dass die Sonnenbrille für die Augen einen zuverlässigen UV-Schutz bietet. Ebenfalls empfehlenswert ist dabei noch eine weitere Form von Schutz – der Infrarotschutz. Ganz besonders an Örtlichkeiten, an denen die Strahlung der Sonne noch intensiver ist als normalerweise (wie mitten im Schnee oder am Meer), kann sich ein solcher Schutz durch eine Sonnenbrille lohnen.
Auf allen Sonnenbrillen ist auch das CE-Zeichen auffindbar, da alle Sonnenbrillen damit versehen sein müssen, die hierzulande verkauft werden. Dieses CE-Zeichen versichert dem Käufer, dass die Sonnenbrille mindestens über einen UV-Schutz von bis zu 380 Nanometern verfügt, und das die Brille den generellen Richtlinien der EU entspricht. Jedoch überprüft keine unabhängige Stelle, ob sich diese CE-Zeichen auch tatsächlich auf den Artikeln befinden oder nicht.
Die Stärke von UV-Strahlungen
Im Allgemeinen wird zwischen drei verschiedenen Arten von UV-Strahlungen unterschieden: UV-C-, UV-B- und UV-A-Strahlungen. UV-C-Strahlungen werden beinahe komplett von unserer Erdatmosphäre absorbiert, sodass diese Art des UV-Lichts von uns in der Regel kaum wahrgenommen wird. Demgegenüber stehen UV-B- und UV-A-Strahlungen, die bis zum menschlichen Auge vordringen und durchaus über Schadenspotential für unsere Augen verfügen.
Daher sollte beim Kauf einer Sonnenbrille unbedingt auf die entsprechenden Vermerke geachtet werden, die eine solche Brille mit UV-Schutz mit sich bringen sollte. Im Folgenden sind die verschiedenen UV-Licht-Varianten mit ihren jeweiligen Wellenlängen aufgelistet. Die Wellenlänge von sichtbarem Licht ist für den Vergleich ebenfalls in der folgenden Auflistung zu finden:
UV-C-Strahlung: 100 bis 280 Nanometer Wellenlänge
UV-B-Strahlung: 280 bis 315 Nanometer Wellenlänge
UV-A-Strahlung: 315 bis 380 Nanometer Wellenlänge
Sichtbares Licht: 380 bis 780 Nanometer Wellenlänge
Dadurch wird erkennbar, dass mit einer Sonnenbrille, die UV-Licht mit einer Wellenlänge von bis zu 400 Nanometern herausfiltern kann, ein ausreichender Schutz gegenüber allen Arten der UV-Strahlung gewährleistet ist.
Je dunkler, desto besser?
Zahlreiche Menschen gehen bei Sonnenbrillen mit UV-Schutz von einem falschen Grundsatz aus: „Je dunkler die Brille getönt ist, desto stärker der Schutz vor UV-Strahlungen“. Wie jedoch bereits erwähnt, handelt es sich dabei um einen Trugschluss. Häufig sind preiswerte oder ältere Sonnenbrillen besonders dunkel getönt, ohne auch nur ansatzweise nennenswerten Schutz vor ultraviolettem Licht zu bieten.
Dies kann für unsere Augen sogar schädlich sein, da sich durch die dunkle Tönung der Brille die Pupillen nicht in ausreichendem Maße zusammenziehen. Und da zur gleichen Zeit keine Filterung des UV-Lichts durch die Brillengläser stattfindet, kann dieses schädliche Licht mit voller Wirkung in unsere Augen strahlen.
Sonnenbrillen schützen uns jedoch nicht nur vor UV-Licht, sondern sorgen durch ihren Blendschutz auch dafür, dass wir mit weniger Problemen bei sonnigem Wetter zum Beispiel Autofahren oder Sport treiben können. Die Strahlungsbelastung in Deutschland fällt vergleichsweise schwach bis mittelstark aus. Um da für einen ausreichenden Blendschutz zu sorgen, genügt eine Sonnenbrille mit leichter bis mittelstarker Tönung.
Darüber hinaus teilt man die Gläser von Sonnenbrillen in unterschiedliche Blendschutz-Kategorien ein – je nachdem, über welchen Tönungsgrad sie verfügen. Die Suche nach der passenden Blendschutz-Kategorie hängt stark vom beabsichtigtem Verwendungszweck der Sonnenbrille ab. In der folgenden Auflistung wird ersichtlich, welche Art der Brillentönung sich zu welchem Zeitpunkt für welche Zwecke eignet.
Filterklasse 0 = Sehr geringe Tönung
Transmission: 81 % bis 100 %
Eignung: Ganztägiges Tragen bei empfindlichen Augen, für wolkenreiche Tage, bei Dämmerung.
Filterklasse 1 = Leichte Tönung
Transmission: 44 % bis 80 %
Eignung: Für bedeckte Tage, an denen wenig Sonne scheint.
Filterklasse 2 = Mittelstarke Tönung
Transmission: 19 % bis 43 %
Eignung: Für mitteleuropäische Sonneneinstrahlung in mittlerer Stärke
Filterklasse 3 = Starke Tönung
Transmission: 9 % bis 18 %
Eignung: Bei kräftiger Sonneneinstrahlung im Süden Europas, auf Skipisten oder in den Bergen.
Filterklasse 4 = Sehr starke Tönung
Transmission: 4 % bis 8 %
Eignung: Bei sehr starker Sonneneinstrahlung in hohen Gebirgen.
Achtung: Unter derartigen Lichtstrahlungen ist einer Teilnahme am Straßenverkehr dringend abzuraten.