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Auswirkungen von Alkohol, Verzicht und Hilfe bei der Sucht

Der letzte Kater ist noch gut in Erinnerung? Der Abend davor hingegen weniger? Dann hat nicht nur der Kopf gelitten, sondern der ganze Körper.

Alkohol ist bekanntlich ein Zellgift, das diesen Namen auch verdient. Einmal in den Organismus gelangt, breitet er sich über den Blutkreislauf in sämtliche Organe aus. Und da es sich hierbei um eine Substanz handelt, die die Natur nicht als Nahrungsmittel vorgesehen hat, bedeutet der Abbau derselben eine gehörige Portion Stress für den Körper.

Unerwünschte Kalorien

Angefangen damit, dass Alkoholaufnahme eine Menge leerer Kalorien mit sich bringt, hemmt dieses Rauschmittel zusätzlich den Fettabbau. Ein Blick auf einschlägige Nährwerttabellen zeigt, dass berauschende Mengen von Bier, Wein, Sekt oder Schnaps nicht der Strandfigur für den nächsten Sommer zuträglich sind. Gemeinhin ist bekannt, dass ein Gramm reinen Alkohols sieben Kilokalorien enthält, ein Gramm Zucker dagegen nur vier. Zwanzig Gramm Alkohol sind mit einem halben Liter Bier rasch verzehrt, und bei einem halben Liter bleibt es oft nicht.

Den nächsten Streich an einem feucht-fröhlichen Abend erlauben sich alkoholische Getränke mit dem Blutzuckerspiegel, Stichwort glykämischer Index. Dabei ist nicht der reine Alkohol das Problem, sondern die weiteren Inhaltsstoffe im Drink.

Fettleber-alkohol
Fettleber durch Alkohol

Erst treiben sie den Blutzucker nach oben, was der Körper mit erhöhter Insulinausschüttung beantwortet. Ist das erledigt, geht der Blutzucker in den Keller und verursacht Heißhunger. Mit der sowieso psychisch enthemmenden Rauschwirkung führt das geradewegs zum Kühlschrank oder an die Knabberkiste, die mit jeder Menge salziger Köstlichkeiten wiederum Durst verursachen.

Schlank werden geht anders, außerhalb dieses Teufelskreises. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ohne berauschende Nebenwirkungen und sinnlose Kalorien spült den Körper durch, indem er von Giften und Schlacken befreit wird. Damit rückt man auch eventuellem Übergewicht ein Stück weit zu Leibe.

Flüssigkeitsmangel, Leber und Nieren

Was den Kater am nächsten Morgen verursacht, ist schnell erklärt. Alkohol entzieht dem Körper Wasser, Mineralien und Elektrolyte. Ebenso ist der Eiweißhaushalt gestört. Der Kopfschmerz ist die Folge eines ungesunden Flüssigkeitsmangels, auch als Dehydrierung bekannt.

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Darunter leiden besonders die Nieren, die zusammen mit der Leber den Körper entgiften sollen. Da schon der Abbau alltäglicher Gifte aus Umwelt und Nahrung diese beiden Organe fordert, mutet Alkohol ihnen ungleich mehr Stress zu.

Bekannt ist die sogenannte Fettleber, die nach langer Zeit übermäßigen Trinkens entstehen kann. Abbauprodukte des Alkohols schädigen die Leberzellen. In der Folge wird vermehrt Fett in der Leber eingelagert. Sie nimmt dadurch deutlich an Volumen zu. Diese Folge des Alkoholkonsums ist durch konsequenten Verzicht noch umkehrbar.

Anders sieht es aus, wenn jahrelang unvermindert weiter getrunken wird und sich eine Leberzirrhose bildet. Hierbei vernarbt das Gewebe dieses Organs und wird teilweise unbrauchbar, die Leber arbeitet nicht mehr richtig. Die Entgiftung des Körpers ist stark eingeschränkt, toxische Substanzen werden kaum oder unvollständig abgebaut. Das kann lebensbedrohlich werden und schlimmstenfalls in einem tödlichen Organversagen enden.

Wird die Leber durch Abwesenheit des Alkohols von dessen Abbau entlastet, kann sie sich neben ihren Entgiftungsprozessen vermehrt dem Verzehr von Körperfett widmen. Das führt zu einer weiteren Reduktion des Körpergewichts.

Gehirn und Nervensystem

Erinnerungslücken nach durchzechter Nacht sind der Wirkung des Alkohols auf das Gehirn geschuldet. Das Zellgift greift das Nervensystem an, dessen umfangreichster Bestandteil nun mal das Gehirn ist, welches aus unzähligen Nervenzellen besteht. Durch körpereigene Stoffe schützen sich die Zellen, was der Alkohol verhindert.

In der Folge werden die Nervenzellen regelrecht vergiftet, Gedächtnisleistung und Erinnerungsvermögen sind stark eingeschränkt. Das geht bis zum sprichwörtlichen Filmriss, aus dem keinerlei Erinnerungen mehr zu rekonstruieren sind. Zahlreiche Untersuchungen und Studien bestätigen abnehmendes Hirnvolumen durch regelmäßiges Trinken, selbst in geringen Mengen.

Alkoholverzicht bringt den Kopf ins Reine und sorgt für einen klaren Geist. Das Bewusstsein für die wichtigen Dinge im Leben kehrt zurück. Längst vergessene Hobbys kommen wieder ans Licht und das Verhältnis zur körperlichen Gesundheit erfährt neuen Aufschwung.

Plötzlich kann es ganz einfach sein, zusätzlich zur Alkoholabstinenz zu fasten oder sich eine gesündere Ernährung anzugewöhnen. Dann fallen körperliche Aktivitäten leichter, die Leistungsfähigkeit steigt und die gesamte Lebensqualität erreicht ein neues, womöglich nie dagewesenes Niveau.

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Schlafqualität

Dass Alkohol müde macht heißt nicht, dass der Schlaf erholsamer ist. Denn die Schlafqualität im Rausch erreicht mitunter Ausmaße, die mit Qualität nichts mehr zu tun haben. Der Körper ist nach übermäßigem Alkoholgenuss so mit dem Abbau des Giftes beschäftigt, dass Erholung und Selbstheilungskräfte während dieser Ruhephase viel zu kurz kommen, vom gesunden Durchschlafen ganz zu schweigen.

besser schlafen ohne alkohol

Studien und Erfahrungen hinsichtlich Enthaltsamkeit berichten, dass schon wenige Tage Alkoholverzicht die Schlafqualität und morgendliche Erholung spürbar verbessern. Ein Punkt mehr für Lebensqualität und Leistungsfähigkeit.

Suchtpotential und Abhängigkeit – Augenmerk auf das Trinkverhalten

Die perfideste Eigenschaft des Alkohols ist mit Sicherheit seine Suchtwirkung. Sozusagen mit dem ersten Schluck werden Glückshormone ausgeschüttet. Ebbt das Hochgefühl ab, muss nach geschüttet werden. Eine beliebte Entschuldigung von regelmäßigen Trinkern ist der Alkoholgenuss zum Stressabbau.

Durch den Begriff des Feierabendbieres wird der tägliche Konsum salonfähig gemacht. Mit der Zeit baut der Körper eine Toleranz gegenüber der Rauschwirkung auf, die sich nur durch noch größere Mengen überwinden lässt. Sich glücklich zu trinken fällt immer schwerer.

Hat das Konsumverhalten ein solches Ausmaß angenommen, sollte der Betroffene innehalten und sich sein Verhältnis zum Alkohol sehr bewusst vor Augen führen. Erkennt er hierbei problematische Tendenzen, kann er sich schon jetzt an eine Suchtberatungsstelle wenden, um den Absturz in eine noch tiefere Abhängigkeit zu verhindern. Das Thema Hilfe bei Alkoholproblemen wird weiter unten aufgegriffen.

Die Gefahr des sozialen Abstiegs

Ist allerdings eine Trinkmenge erreicht, die den Betroffenen langsam aber sicher die Kontrolle über sein Leben verlieren lässt, erstrecken sich die Auswirkungen des Alkohols nicht alleine auf den Körper. Die sozialen Bereiche leiden unter Stimmungsschwankungen, Ausfallerscheinungen und Depressionen. Ernsthafte Folgen treten nun im familiären und beruflichen Umfeld ein. Geldmittel werden nicht selten zu einem großen Teil in Alkoholika investiert, andere finanzielle Verpflichtungen geraten zur Nebensache. Die Sucht bestimmt die Existenz.

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Der Weg zum konsequenten Verzicht – Suchtberatung

Sind Partnerschaft, Job oder Führerschein verloren gegangen und die Gesundheit geschädigt, geht es nun quasi ums nackte Überleben. Für viele Menschen ist dies ein kritischer Zeitpunkt im Leben und eine ernstzunehmende Gelegenheit, von jetzt an konsequenten Alkoholverzicht zu praktizieren.

Der Betroffene bleibt mit sich selbst in dieser Situation nicht alleine, auch wenn es zunächst den Anschein hat. Jedem Bundesbürger steht eine Rehabilitationsmaßnahme bei Abhängigkeitsproblemen zu. Der Weg dorthin führt zur nächsten Suchtberatungsstelle, die in jeder größeren Stadt zu finden ist.

Dies ist keine Offenbarung persönlicher Schwäche, im Gegenteil. Entgiftung und Entzug, mit dem ernsthaften Eingeständnis, Alkoholiker zu sein, zeugen von Stärke und Willen. Das Leben ohne Suchtstoff in die eigenen Hände zu nehmen, benötigt Hilfe von außen. Der erste Schritt in die Abstinenz muss jedoch aus eigenem Abtrieb gegangen werden.

anonyme-alkoholiker

Suchtberatungsstellen bieten professionelle Unterstützung, wo Betroffene sich ausgebildeten Therapeuten anvertrauen können. In Einzel- und Gruppensitzungen redet man offen und lernt Menschen kennen, die ebenfalls unter diesem tabuisierten Problem leiden. Hier wird einem bewusst, dass Sucht in sämtlichen Alters- und Berufsgruppen auftritt. Mit zunehmender Auseinandersetzung rund um die eigene Abhängigkeit tritt man dieser auch außerhalb der Therapiegruppe selbstbewusst entgegen und gewinnt die einstmals verlorene Lebensqualität zurück.

Führt der Weg durch den Entzug anfänglich immer wieder zu Rückfällen, ist vor der Rehabilitation eine stationär begleitete Entgiftung in einer Spezialklinik angeraten. Rückfälle sind noch lange kein Scheitern.

Selbsthilfegruppen wie die Anonymen Alkoholiker oder das Blaue Kreuz sind eine weitere Stütze im Kampf gegen Alkoholprobleme. Diese sollten während der Rehabilitation, spätestens aber danach aufgesucht werden. Hier wird die Abhängigkeit regelmäßig thematisiert, denn zwei der schlimmsten Feinde einer Abstinenz sind Routine und falsche Sicherheit. Alkoholsucht ist ein lebenslanger Kampf.

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