Ibuprofen ist heute sehr weit verbreitet. Es handelt sich dabei um ein „Nonsteroidal Anti-Inflammatory Drug“ (NSAID), was sich übersetzen lässt mit „nicht-steroidales entzündungshemmendes Medikament“. Sein Haupteinsatzgebiet liegt in der Linderung von Schmerzen und Entzündungen sowie in der Fiebersenkung. Seine Wirkung basiert auf der Hemmung bestimmter Enzyme, insbesondere der Cyclooxygenasen (COX-1 und COX-2), die an der Produktion von entzündungsfördernden Substanzen beteiligt sind.
Was genau ist Ibuprofen?
Ibuprofen (chemische Summenformel C13H18O2) gehört zur Gruppe der Propionsäure-Derivate und wirkt durch die Blockierung von Prostaglandinen, jenen Botenstoffen im Körper, die Entzündungen, Schmerzen und Fieber vermitteln.
Der Begriff „nicht-steroidal“ weist aus, dass es sich bei Ibuprofen eben nicht um ein Steroid handelt. Steroide sind eine Klasse von organischen Molekülen, die strukturell mit Cholesterin verwandt sind und eine breite Palette von biologischen Funktionen haben. Die entzündungshemmenden Eigenschaften von Ibuprofen sind also nicht auf ein Kortikosteroid zurückzuführen, das per se eine strukturelle Ähnlichkeiten mit natürlichen Steroidhormonen aufweisen würde. Der nicht-steroidale Charakter des Medikaments ist für seine biochemischen Eigenschaften und seine allgemein gute Verträglichkeit von entscheidender Bedeutung.
Die üblichen Darreichungsformen dieses Medikaments sind Tabletten, Kapseln, Sirup und topische Lösungen. Letztere sind die flüssige Formulierung des Medikaments, das direkt auf die Haut aufgetragen wird. Der Begriff topisch weist stets auf eine lokale oder äußerliche Anwendung hin. Topische Lösungen werden daher oft als Gele, Cremes, Lotionen oder eben Flüssigkeiten verabreicht. Mit einer topischen Ibuprofen-Lösung werden Schmerzen oder Entzündungen in einem bestimmten Bereich der Haut behandelt, ohne dass das Medikament den gesamten Blutkreislauf beziehungsweise den Verdauungstrakt durchlaufen muss.
Allgemeine Dosierungsempfehlungen
Die Dosierung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Gewicht und das Alter des Patienten sowie die Art der Beschwerden. Was jeder sozusagen als Faustformel anstreben sollte, und dies gilt eigentlich für alle Medikamente, stets die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten erforderlichen Zeitraum anzuwenden. Auf diese Weise lässt sich das Risiko von Nebenwirkungen in jedem Fall minimieren.
- Für erwachsene Personen werden alle vier bis sechs Stunden 200 bis 400 Milligramm des Wirkstoffs empfohlen. Die maximale Tagesdosis sollte also 1.200 Milligramm nicht überschreiten.
- Bei Jugendlichen und Kindern (frühestens ab sechs Monate) ist das Körpergewicht für die Dosierung ganz entscheidend und sollte unbedingt im Vorfeld mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden.
Über die biochemische Wirkung von Ibuprophen
Wie bereits angedeutet, blockiert Ibuprofen die COX-Enzyme, die für die Umwandlung von Arachidonsäure in Prostaglandine verantwortlich sind. Bei Letzteren handelt es sich um Signalmoleküle, die Entzündungen gezielt fördern. Durch die Ausbremsung dieser Prozesse wirkt Ibuprofen entzündungshemmend, schmerzlindernd und fiebersenkend.
Risiken und Nebenwirkungen
Ibuprofen gilt allgemeinhin als gut verträglich. Dennoch sind die folgenden möglichen Beschwerden, die das Medikament auslösen kann, zu beachten:
- Magen-Darm-Beschwerden
Ibuprofen kann Magen-Darm-Beschwerden wie Magenschmerzen, Übelkeit und Magenblutungen verursachen. - Herz-Kreislauf-Risiken
Eine übermäßige Anwendung über einen längeren Zeitraum hinweg kann das Risiko der Entwickung einer Herz-Kreislauf-Erkrankung erhöhen. - Nierenschäden
Bei empfindlichen Personen kann Ibuprofen zu Nierenschäden führen. - Allergische Reaktionen
Einige Menschen reagieren allergisch auf Ibuprofen. Dabei kann es sich um Hautausschläge, Augenjucken, eine laufende Nase oder sogar Atembeschwerden bis hin zu Asthma handeln. Damit es nicht zu einem anaphylaktischen Schock kommt, sollte bei jeglicher allergischer Reaktion unbedingt der Arzt zurate gezogen werden.
Bei Überdosierung von Ibuprophen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass eine oder auch mehrere der genannten Nebenwirkungen tatsächlich eintreten. Nehmen wir nun einmal an, eine Person hat versehentlich, vielleicht sogar über einen längeren Zeitraum hinweg, zu viel Ibuprophen eingenommen. Was wären in diesem Fall typische körperliche Reaktionen und wie lässt sich diese Form der Medikamentenvergiftung am besten und am schnellsten wieder beheben?
Typische Anzeichen einer Ibuprophen-Überdosierung
- Magenschmerzen und Übelkeit bis hin zu Erbrechen als natürliche körperliche Reaktion auf die Toxizität des Medikaments
- Kopfschmerzen und Schwindel aufgrund des negativen Einflusses auf das Zentralnervensystem
- Müdigkeit, Abgespanntheit und allgemeine Schwäche
- In schweren Fällen Atembeschwerden bis hin zu Atemnot
Diese Maßnahmen sollten bei einer Ibuprofen-Überdosierung in Betracht gezogen werden
- Über den Notruf 112 oder 911 sofort professionelle medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.
- Das örtliche Giftinformationszentrum gibt unmittelbar kontrete, spezifische Anweisungen darüber, was zu tun ist.
- Mittel- und langfristig ist eine naturheilkundliche Entgiftung des Körpers anzuraten, ein großes Thema, das auch unabhängig von einer Ibuprophen-Überdosierung ins Auge gefasst werden sollte.
Die ärztliche Behandlung derselben kann medizinische Maßnahmen wie eine Magenspülung, die Verabreichung von Aktivkohle oder andere Interventionen umfassen, um die Aufnahme des Medikaments zu reduzieren. Die genaue Vorgehensweise hängt von der Schwere der Überdosierung ab. Entscheidend ist auf jeden Fall, so schnell wie möglich professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um potenzielle langfristige Schäden zu verhindern.