Zu wenig Bewegung, eine falsche Ernährung, Übergewicht sowie eine genetische Prädisposition erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Viele Menschen wissen aber nicht, dass sie ein Herzleiden mit sich herumtragen und gehen oft viel zu spät zum Arzt. Um nachhaltige Schädigungen des Herzmuskels möglichst zu vermeiden, sollte bei typischen Symptomen medizinischer Rat eingeholt werden.
Bluthochdruck wird oft spät erkannt
Von einem Bluthochdruck beziehungsweise einer Hypertonie wird gesprochen, wenn der Blutdruck regelmäßig über 140/90 mmHg liegt. Dadurch werden die Blutgefäße übermäßig belastet. Das kann zu Organschädigungen führen und erhöht das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle.
Tückisch ist, dass viele Betroffene oft jahrelang nichts bemerken, da sie keine oder nur unspezifische Symptome wahrnehmen. Erste Hinweise auf einen Bluthochdruck können Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, Herzklopfen, innere Unruhe oder ständige Müdigkeit sein. Wenn diese Symptome über längere Zeiträume auftreten, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen. Außerdem ist es ratsam, die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Ab 35 wird alle zwei Jahre ein Check-up von der Krankenkasse bezahlt. Dabei wird in der Regel auch der Blutdruck gemessen.
Bei der Koronaren Herzerkrankung verkalken die Herzkranzgefäße
Die Koronare Herzerkrankung entsteht infolge der zunehmenden Ablagerungen in den Gefäßen. Diese können altersbedingt entstehen oder durch falsche Ernährung, Rauchen und Bluthochdruck verursacht werden. Es gibt aber auch Menschen, die eine genetische Veranlagung dafür mitbringen. Wenn die Herzkranzgefäße verkalken, hat das zur Folge, dass das Herz nicht mehr richtig durchblutet wird. Das kann zu einem Gefühl der Brustenge, Kurzatmigkeit und einem Druckgefühl im Bauch führen.
Bei solchen Symptomen sollte immer ein Arzt zurate gezogen werden. Dieser kann anhand einer Herz-Anatomie-Zeichnung seinen Patienten erklären, wo sich die koronaren Herzgefäße befinden und was passiert, wenn sie sich verengen oder im schlimmsten Fall sogar komplett verschließen. So bekommen sie ein besseres Gefühl für die Risiken und verstehen, warum es so wichtig ist, entgegenzuwirken. Durch eine Lebensstiländerung lässt sich das Fortschreiten der Krankheit nämlich in vielen Fällen verlangsamen.
Herzmuskelentzündungen treten häufig infolge eines Infekts auf
Eine oft vorkommende Herzerkrankung ist die sogenannte Myokarditis. Dabei handelt es sich um eine Entzündung des Herzmuskels, die durch Bakterien oder Viren ausgelöst werden kann. Sie entsteht, wenn sich Betroffene bei einer Erkältung oder Grippe nicht ausreichend schonen, sondern ganz normal weitermachen oder sogar Sport treiben. Sie äußert sich in einem Gefühl der Abgeschlagenheit und Erschöpfung, kann aber auch zu Atemnot, Kopfschmerzen und Schmerzen hinter dem Brustbein führen. Spätestens bei diesen Symptomen ist der Gang zum Arzt Pflicht.
Wenn dieser eine Herzmuskelentzündung diagnostiziert, müssen sich Betroffene in der nächsten Zeit gründlich schonen. Zusätzlich kann eine medikamentöse Therapie sinnvoll sein. Schlägt die Behandlung fehl, kann sich die akute Herzmuskelentzündung in eine chronische verwandeln. Es ist also äußerst wichtig, dass sich die Patienten an die Anweisungen des Arztes halten.
Herzrhythmusstörungen treten seit ein paar Jahren gehäuft auf
Das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung e.V. schreibt, dass die Anzahl der Menschen, die an Herzrhythmusstörungen leiden, immer weiter zunimmt. Die Ursachen sind mannigfaltig. Zum Beispiel können andere Herzerkrankungen zugrunde liegen.
Auch Stress oder Alkoholmissbrauch gelten als Auslöser. Betroffene nehmen die Rhythmusstörungen oft als Herzstolpern oder Herzrasen wahr. Auch Schwindel, Benommenheit oder sogar Ohnmachtsanfälle können auftreten. Die Herzerkrankung lässt sich gegebenenfalls mit Antiarrhythmika therapieren. In anderen Fällen ist ein Herzschrittmacher notwendig.