Der Stoffwechsel bildet die Grundlage aller lebenswichtigen Vorgänge im Körper. Nur wenn er reibungslos funktioniert, ist der Körper gesund, spendet Wohlgefühl und ist leistungsbereit.
Heutzutage leidet der Stoffwechsel vor allem unter zu viel Sitzen, falscher Ernährung und alltäglichem Stress.
Was versteht man eigentlich genau unter dem Stoffwechsel?
Allgemein kann man sich unter dem Stoffwechsel, die Energiegewinnung des Körpers vorstellen. Der Mensch nimmt Nahrung zu sich, um daraus Kraft für den Aufbau und Erhalt von Körperzellen und diverse Abläufen zu gewinnen (körperliche Bewegung, geistiges Denken).
Umgangssprachlich wird die Verdauung gerne als Teil des Stoffwechsels bezeichnet. Streng genommen stimmt das aber nicht: Die Verdauung ist eine Vorstufe oder die Voraussetzung für den nachfolgenden Stoffwechsel.
Der Blutkreislauf ist das Verteilungsmedium. Der eigentliche Stoffwechsel findet in den Zellen statt. Dort werden aufgenommene Substanzen (Nahrung, Wasser, Sauerstoff) in Energie umgewandelt.
An den Um-, Auf- und Abbauarbeiten des Stoffwechsels und sind zahlreiche Enzyme und Hormone beteiligt.
Der Stoffwechsel ist wie das Hormonsystem ein empfindlicher Kreislauf. Ist er an einer Stelle aus den Fugen geraten leiden auch andere Abschnitte.
In unser heutigen stressbeladenen Zeit, gerät der Stoffwechsel schnell aus den Fugen. Das macht sich unter anderem durch Müdigkeit, Kopfschmerzen, Verspannungen, aber auch durch Übergewicht bemerkbar.
Dann helfen einige einfache Maßnahmen, diese wichtige Funktion unseres Körpers wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Tipps und Übungen, um den Stoffwechsel anzuregen
Nicht zu viel Sitzen
Durch langes Sitzen wird der Körper regelrecht gestaucht. Wer nicht einwandfrei aufrecht sitzt und seinen Gelenken Spielraum lässt, drückt beim Sitzen Gefäße ab. Das Blut läuft dann nicht mehr frei durch die Adern und die feinsten Gefäße können sogar unterversorgt bleiben.
Als Folge schlafen bei langem Sitzen in abgeknickten Positionen auch Gliedmaße ein. Unter dieser Stauung leidet der ganze Stoffwechsel.
Tipps, um den Stoffwechsel zwischendurch anzuregen:
• Immer wieder aufstehen und umhergehen (Toilette, Kaffeeküche, Kopierer).
• Während des Sitzens immer wieder den Körper genüsslich in die volle Länge Strecken.
• Dabei seufzen.
• Die Sitzposition regelmäßig ändern.
• Im Sitzen bewusst bis zu den Zehen atmen.
Regelmäßige Atmung
Wenn Menschen unter Stress stehen, stockt der Atem. Das ist ein ganz normaler biologischer Ablauf, der durch die Bildung von Stresshormonen begünstigt wird. Der Atem von dauergestressten Menschen ist kurz, abgeflacht und kann sogar leichte Anzeichen von Hyperventilieren tragen (Luftziehen).
Das bereits erwähnte Sitzen führt durch Stauchungen des Zwerchfells und der Lungen ebenfalls zu Atemstockungen.
Ist nicht ausreichend Sauerstoff da, leidet der Stoffwechsel. Das kann sich durch Müdigkeit, Augenbrennen oder körperliche Kälte bemerkbar machen.
Einfache Atemübungen, um den Stoffwechsel anzuregen:
• Bewusstes Atmen in den Bauch: Bei der Einatmung hebt sich die Bauchdecke, beim Ausatmen senkt sie sich ab. Eine Hand auf dem Bauch hilft dieser Atmung auf die Sprünge.
• Im Geiste bis in die Zehen- und Fingerspitzen atmen.
• Beim Atmen die gesamte Haut wahrnehmen.
• Feueratmung aus dem Yoga: Dabei wird energisch und mit Druck aus der Nase oder dem Mund ausgeatmet. Der Atemfluss nach innen geschieht nicht aktiv, sondern passiv. Die Lungen saugen sich nach dem kraftvollen Ausatmen von alleine wieder mit Luft voll.
Nahrungsmittel, die den Stoffwechsel anregen
Der Stoffwechsel braucht neben energieliefernden Nährstoffen wie Fetten, Kohlenhydraten und Proteinen auch Vitalstoffe wie Vitamine, Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe.
Die Botenstoffe, die Enzyme und Hormone, tragen einen wesentlichen Anteil an der reibungslosen Funktion des Stoffwechsels. Die Bildung dieser Stoffe wird stark durch das Vorhandensein bestimmter Mineralien und Vitamine beeinflusst.
Dabei kommt es nicht nur darauf an, dass diese Substanzen im Körper sind. Die Verhältnisse untereinander und ein möglichst natürlicher Ursprung sind entscheidend. Deswegen sind Vitamine und Mineralien aus natürlichen Quellen wie Obst und Gemüse besser als künstlich hergestellte Vitaminpräparate.
Erlebt der Körper einen Mangelzustand läuft der Stoffwechsel in einem Notprogramm. Das kann entzündliche Prozesse im ganzen Körper und Übergewicht begünstigen.
Hat der Körper dagegen ausreichend Nährstoffe für die Herstellung der richtigen Enzyme und Hormone sorgt das für einen ausgeglichenen Stoffwechsel und Wohlgefühl.
Optimale Lebensmittel und Anregendes für den Stoffwechsel:
• frische vitamin- und vitalstoffreiche Lebensmittel
• Ballaststoffe auf Vollkornprodukten
• grundsätzlich alle scharfen Gewürze (Pfeffer, Cayennepfeffer, Chili)
• Kurkuma
• die Kombination aus Zitrone und Honig
• Petersilie und Petersilientee (entschlackt und schwemmt aus)
• Smoothies aus grünen Gemüsesorten
• Zimt
• Grüner Tee.
Ausreichend Wasser trinken
Wasser ist ein Grundbaustein unseres Körpers. Nur wenn immer ausreichend Wasser nachfließt, kann altes Wasser, das Abbauprodukte des Zellstoffwechsels enthält, ausgeschieden werden.
Die empfohlene Trinkmenge pro Tag liegt bei mindestens 1,5 Liter Wasser.
Ein hochwertiges, stilles Flaschenwasser unterstützt den Stoffwechsel optimal.
Wer grundsätzlich zu wenig Mineralien zu sich nimmt (viel Fastfood, wenig frische Nahrung) kann zu einem mineralisierten Wasser greifen.
Daneben bietet der Markt vor allem Hochgebirgswasser, die nicht zusätzlich mineralisiert wurden. Diese Wasser können dabei helfen, stoffwechselbelastende Mineralienüberschüsse aus dem Körper auszuschwemmen.
Um den Stoffwechsel optimal anzuregen, sollte die tägliche Trinkmenge
• angenehm temperiert und nie eiskalt
• in kleinen Mengen über den ganzen Tag verteilt
getrunken werden.
Eine frische (ungespritzte) Zitronenscheibe oder eine Prise Zimt im Trinkwasser kurbeln den Stoffwechsel zusätzlich an.
Kalt-Warm-Duschen
Die wohltuende oder sogar heilsame Wirkung von wechselnden Temperaturen sind aus der Sauna-Kultur und den Wasserkuren des berühmten Heilers Sebastian Kneipp bekannt.
Durch die Temperaturwechsel werden Gefäße abwechselnd geweitet und wieder verengt. Die rhythmische Stimulierung wirkt belebend und anregend.
Neben Körpergefäßen und Blutbahnen werden auch die Nerven kurzzeitig erregt.
Heute kann man solche Anwendungen ganz einfach Zuhause durchführen, indem die Temperatur des Duschwassers immer wieder von warm auf kalt gestellt wird.
Kurze, kalte Fußbäder oder Wassertreten in Kneippanlagen (sind in manchen Kurgärten oder Thermalbädern verfügbar) regen den Stoffwechsel ebenfalls optimal an.
Stimulierende Massagen und Barfußgehen
Ganzkörper- oder Teilmassagen regen durch Druck, Streichen und Kneten die Gefäße an. Dabei werden der Blutkreislauf, die Nervenbahnen, aber auch das Gewebe mit den Zellen selbst stimuliert.
Ziel von vielen Massagetechniken ist neben der Anregung die Ausleitung von Stoffwechselabbauprodukten (Giften).
Besondere Aufmerksamkeit kommt dabei dem Lymphsystem zu. Das kann mit der Sondermüllabfuhr des Körpers gleichgesetzt werden.
Speziell geschulte Masseure und Massagetherapeuten wissen genau, wo das Gewebe stimuliert und in welche Richtungen gestrichen und geknetet werden muss. Nur dann sind Anregung und Ausleitung garantiert.
Wer nicht extra zu einem Masseur gehen möchte, kann sich selbst durch sanfte Eigenmassagen helfen. Besonders stimulierend und anregend können Trockenbürstenmassagen sein.
Eine stoffwechselanregende Massage für die Fußsohlen ist das zeitweise Barfußgehen auf verschiedenen Untergründen (Erde, Wiese, Kies).
Für ausreichend guten Schlaf sorgen
Besonders aktiv ist der Stoffwechsel zwischen 10 und 12 Uhr am Vormittag und von 17 bis 19 Uhr am Abend. Während der Nacht läuft er auf Sparflamme.
Das ist auch wichtig, denn dann finden andere Prozesse im Körper statt: Die Energiegewinnung geht zurück, stattdessen liegt der Fokus auf Regenerationsvorgängen.
Heute leiden viele Menschen unter Ein- und Durchschlafproblemen. Die innere Uhr ist aus dem Gleichgewicht geraten und darunter leidet auch der Stoffwechsel.
Um gut einschlafen zu können und damit dem Stoffwechsel zu helfen, eignen sich diese Maßnahmen:
• Helles Licht und den Konsum von Bildschirmmedien ab 21 Uhr vermeiden. Dabei helfen Blaulichtfilter und Glühbirnen im warmen Lichtspektrum.
• Regelmäßige Wach- und Schlafzeiten einhalten.
• Den Geist abends nicht mit zu viel Informationen belasten.
• Leicht verdauliches Essen und keine zu späten Mahlzeiten.
• Alkohol in Maßen und abends noch einen Kräutertee trinken.
Die Wirksamkeit und der Erfolg dieser einfachen Tipps und Übungen, lässt sich ganz einfach durch Selbstbeobachtung messen: Wer sich morgens fit fühlt, tagsüber konzentriert aber auch guter Laune ist und einen gemäßigten Appetit auf frische Lebensmittel hat, hat sicher einen optimal funktionierenden Stoffwechsel.