abstilltabletten

Abstillen mit Tabletten: Einnahme, Risiken und hilfreiche Tipps

Es gibt viele unterschiedliche Gründe, weshalb eine Mutter beschließen kann, dass es an der Zeit (oder zwingend notwendig) ist, abzustillen. Manchmal ist das Kind ihrer Meinung nach einfach schon zu groß geworden, manchmal kann es jedoch auch sein, dass nicht genügend Muttermilch produziert wird.

Einige Mütter greifen hierbei auf Abstilltabletten zurück, die aktiv dabei helfen sollen, die Milchproduktion komplett einzustellen.

Bei der Einnahme der Tabletten sollte jedoch einiges beachtet werden. Unter anderem gibt es auch einige Nebenwirkungen, die im Laufe der Therapie bzw. beim Absetzen auftreten können. Es ist dementsprechend wichtig, sich vor der Entscheidung, die Tabletten einzunehmen, umfassend zu informieren. Zudem ist es enorm wichtig, die richtige Dosierung einzuhalten. Ein Gespräch mit dem behandelnden Frauenarzt hilft hier weiter. Dieser kann selbstverständlich auch Tipps geben, wie es eventuell möglich ist, die Milchproduktion ohne Tabletten zu stoppen.

brustentzuendung

Gründe zur Einnahme von Abstilltabletten

Es gibt unterschiedliche Gründe, die dafür sorgen können, dass Abstilltabletten verordnet werden. Grundsätzlich gilt es zu beachten, dass es sich bei besagten Tabletten um ein verschreibungspflichtiges Medikament handelt, das nur in Absprache mit einem Arzt/ einer Ärztin eingenommen werden darf.

Ein klassischer Grund dafür, weshalb der Prozess des Abstillens beschleunigt werden muss, ist, wenn sich manche Mütter in der Stillphase einem operativen Eingriff unterziehen müssen. Zudem kann es sein, dass lebenswichtige Medikamente, die die Mutter einnehmen muss, sich auf die Muttermilch auswirken und deswegen nicht gestillt werden darf. Auch eine entstehende oder akute Brustentzündung kann ein Grund sein, der für das Verordnen von Abstilltabletten spricht.

Generell gilt jedoch, dass ein medizinischer Grund für die Tabletten vorliegen muss. Wer lediglich aus Bequemlichkeit früher abstillen möchte, wird von seinem Arzt/ seiner Ärztin aller Wahrscheinlichkeit nach abgewiesen.

Abstillen trotz bester Voraussetzungen?

Einige Mütter beschließen aus persönlichen Gründen, dass sie ihr Kind von Beginn an mit der Flasche aufziehen möchten. Selbstverständlich sollte niemand hierfür verurteilt werden. Diesen Müttern wird jedoch in der Regel geraten, die Milchproduktion auf natürlichem Wege abzustellen. Sie erhalten meist kein Rezept für die Abstilltabletten.

(An dieser Stelle sei gesagt, dass in der Muttermilch alle wichtigen Nährstoffe für eine gesunde Kindesentwicklung enthalten sind. Zeitgleich ist der Stillvorgang oft ein intimer und emotionaler Moment für Mutter und Kind. Es kann die Bindung stärken und Endorphine freisetzen.)

Wichtige Infos zu Dosierung und Wirkung von Abstilltabletten

Abstilltabletten basieren meist auf den Wirkstoffen Cabergolin bzw. Bromocriptin und regen den natürlichen Botenstoff Dopamin an. Vereinfacht ausgedrückt, kopieren sie die Wirkung von Dopamin und das Gehirn geht daher davon aus, einen Überschuss zu erkennen. Daher wird die Milchproduktion in der Folge eingestellt.

Abstilltabletten-dosierung

Die Dosierung der Tabletten ist individuell und immer an die Bedürfnisse der Patientin angepasst. Die Einnahme wird in engen und regelmäßigen Abständen ärztlich begleitet. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Behandlung genau so anschlägt, wie sie soll.

In der Regel werden zwei Tabletten am Tag, eine morgens und die andere abends, eingenommen. Die Einnahme sollte stets während einer Mahlzeit erfolgen. Abstilltabletten sollten zudem niemals trocken geschluckt, sondern immer mit etwas Wasser kombiniert werden.

Eine Überdosierung kann zu Nebenwirkungen führen. Schwindel, Brechreiz und Erschöpfung können darauf hinweisen, dass die Dosierung zu stark war bzw. ist. In diesem Fall muss natürlich direkt der behandelnde Arzt/ die behandelnde Ärztin kontaktiert werden.

Eine häufige Alternative: das natürliche Abstillen einleiten

Manche Frauen reagieren körperlich so heftig auf die Einnahme von Abstilltabletten, dass sie auf andere Methoden ausweichen müssen. Das natürliche Abstillen bedarf ein wenig mehr Geduld, führt jedoch oft auch zum gewünschten Effekt. Selbstverständlich ist auch hier immer der behandelnde Arzt/ die behandelnde Ärztin der/ die richtige Ansprechpartner/-in. Sollte sich beispielsweise eine akute Brustentzündung entwickeln, ist es wichtig, schnell zu handeln.

Zum Prozess des natürlichen Abstillens gehört es auch, hin und wieder einen Blick über den Tellerrand zu wagen. Es gibt zum Beispiel Lebensmittel, mit deren Hilfe die Milchproduktion reduziert werden kann. Pfefferminz- oder Salbeitee zeigen hier oft eine vielversprechende Wirkung. Zudem sollte die Muttermilch nicht zwischendurch abgepumpt werden.

Dies würde dem Körper nur signalisieren, dass die Milch weiterhin benötigt wird. Viele Ärzte raten während des natürlichen Abstillprozesses dazu, die Brüste fest mit einem Tuch zu umwickeln und ein warmes Bad zu nehmen. Nach dem Bad kann jede Brust dann ausgestrichen und gekühlt werden.

Wie lange der natürliche Abstillprozess dauert, kann nicht pauschal gesagt werden. Jede Frau hat dabei ihr eigenes Tempo. Wie so oft ist es auch hier enorm wichtig, sich niemals selbst unter Druck zu setzen. Stress hat mehr negative Auswirkungen auf den Körper als viele glauben. Zudem lässt sich ein entspannter Köper meist ohnehin viel leichter umstellen.

Abstilltabletten und ein genauerer Blick auf die möglichen Nebenwirkungen

Wie bereits oben erwähnt, kann die Einnahme von Abstilltabletten durchaus auch mit Nebenwirkungen verbunden sein. Diese zeigen sich vergleichsweise oft im Bereich des Magen-Darm-Traktes. Einige Frauen leiden auch unter Schwindel oder Appetitlosigkeit u. ä. . Für genauere Infos lohnt sich ein Blick in die jeweilige Packungsbeilage. Wer entsprechende Symptome bei sich feststellt, sollte immer den behandelnden Arzt konsultieren. Möglicherweise kann eine niedrigere Dosierung helfen. Es kann jedoch auch sein, dass der Arzt/ die Ärztin zum natürlichen Abstillen rät.

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