Was versteht man unter „Tomatengrippe“?

Die Schreckensnachricht vom Ausbruch der Tomatengrippe ging in den letzten Tagen weltweit durch die Medien. Die Bilder von Kindern mit Bläschen am ganzen Körper verbreiten Panik und Angst. Aber was hat es auf sich mit dieser neuen Krankheit? Handelt es sich hierbei um eine weitere Coronamutation oder steckt etwas ganz anderes dahinter?

Das Auftreten der Tomatengrippe bei Kindern in Indien hat weltweit für großes Aufsehen gesorgt. Erste Fälle seien, laut Experten, Anfang Mai im Süden Indiens aufgetreten. Beginnend vom Bundesstaat Kerala breitete sich die sogenannte Tomatengrippe weiter in die nördlichen Regionen Tamilnadu und Odisha aus. Die betroffenen Kinder seien alle unter 10 Jahren gewesen und mittlerweile wieder vollständig genesen, heißt es von offizieller Stelle.

Die beobachtbaren Symptome der Tomatengrippe sind anderen Virusinfekten ähnlich. So treten hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Durchfall, Erschöpfung und ständiges Unwohlsein auch bei Infektionskrankheiten wie dem Chikungunya- oder Denguefieber auf. Darüber hinaus machen jedoch die entzündlichen Hautausschläge den Medizinern Kopfzerbrechen. Die roten Blasen können groß wie eine Tomate werden, sagen Forscher. Bisher veröffentlichtes Bildmaterial zeigt eher kleinere Ausschläge, die jedoch nicht minder erschreckend aussehen.

Die Krankheit gilt noch als unerforscht. Eine eindeutige medizinische Diagnose ist noch ausstehend und auch der Erreger will noch erforscht werden. Die auftretenden Symptome sind typisch für eine Vielzahl unterschiedlicher Viruserkrankungen. Aktuellen Vermutungen entsprechend können das Zika Virus, Varziellen, Dengue, Chikungunya sowie Sars-CoV-2 weitgehend ausgeschlossen werden. Ganz neu ist die Erkrankung allerdings nicht. Bereits im Jahr 2007 wurde in Indien ein Fall von Tomatenfieber bekannt. Damals waren Forscher der Meinung, dass es sich bei den auftretenden Symptomen um Nachwirkungen einer Chikungunya Infektion handeln würde. Ganz geklärt wurde dies allerdings bis zum heutigen Tage nicht.

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Bisher kann zum Tomatenfieber noch nicht allzu viel gesagt werden. Die Forschungen laufen und die Fälle werden weiter untersucht. Eine Fehlfunktion des Immunsystems ist eine Möglichkeit, die derzeit heftig diskutiert wird. In Deutschland müsse man sich derzeit keine Sorgen machen, heißt es seitens der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. Natürlich behielte man die Situation in Indien genau im Auge. Da die Übertragung durch Steckmücken möglich ist, die hierzulande äußerst selten anzutreffen sind, bestehe kein Grund zur Sorge.

Als lebensbedrohlich wird die Tomatengrippe nicht eingestuft. Kleine Kinder und Jugendliche sind am häufigsten betroffen. Zur Verbreitung des Virus trägt mit hoher Wahrscheinlichkeit das enge Zusammensein mit Gleichaltrigen bei. Mediziner sind der Auffassung, dass die Übertragung durch das Anfassen gemeinsam genutzter Gegenstände erfolgt. Spielzeug sollte im Kindergarten niemals in den Mund genommen werden und auch beim Verzehr von Lebensmitteln gilt es vorsichtig zu sein. So sollten Brot und Getränke niemals geteilt und ausschließlich alleine verzehrt werden.
Ähnlich wie bei anderen Viruserkrankungen sieht die medizinische Therapie im Impfschutz die beste Möglichkeit sich und andere zu schützen. Auch kann ein geeigneter Impfstoff den Krankheitsverlauf mildern und die Größe der Bläschen reduzieren. Allerdings gibt es bisher nicht keinen geeigneten Impfstoff. Wissenschaftler arbeiten mit Hochdruck an der Entwicklung und hoffen bald den Piecks für alle auf den Markt bringen zu können.

Kommt es zu einer Ansteckung mit der Tomatenkrankheit, raten die Mediziner zunächst einmal Ruhe zu bewahren. Es sind bisher keine Todesfälle bekannt und so besteht mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Gefahr für das Leben. Aufgrund der ähnlichen Symptome wie bei Chikungunya- und Denguefieber sowie der Hand-Fuß-Mundkrankheit raten vertrauenswürdige Ärzte weltweit zu einer ähnlichen Therapie.
So empfiehlt es sich, den infizierten Nachwuchs zu isolieren. Die Tomatengrippe gilt als äußerst ansteckend und so werden 5 bis 7 Tage in Quarantäne empfohlen. Wichtig ist hierbei darauf zu achten, dass die Kinder in dieser Zeit unter keinen Umständen Kontakt zu anderen Menschen haben. Ausschließlich Videokonferenzen und FaceTime sind erlaubt.
Schlaf und Ruhe beschleunigen bekanntlich den Heilungsprozess. So sollten Erkrankte so viel wie möglich schlafen. Jede Art von Aufregung und Stress sollte vermieden werden.
Ausreichend Flüssigkeit ist zudem angeraten. Wie bei anderen Infektionskrankheiten muss auf das Trinken von Wasser und Tees geachtet werden. Bei hohem Fieber verlieren Kinder viel Flüssigkeit, die unbedingt substituiert werden muss. Kräutertees eignen sich hierfür am besten.
Bei akuten Fieberschüben sind zudem kalte Wickel und das Auflegen von Eisbeuteln eine gute Behandlungsmethode.
Die Einnahme von Paracetamol kann notwendig werden. Im Falle einer Infektion ist permanente medizinische Überwachung fundamental. Nur so kann ein schneller Heilungsfortschritt gewährleistet werden.

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Die Bedrohung durch immer neue Viruserkrankungen ist Bestandteil unserer modernen Gesellschaft. Die Tomatengrippe zeigt uns einmal mehr, wie gefährlich und destruktiv Viren sein können. Kommt es zu einer Infektion, ist ein intaktes Immunsystem immer die beste Abwehr. Dieses nachhaltig zu stärken, hat eine immer größere Bedeutung. Gerade Kinder sind hierbei auf die Hilfe von Verantwortlichen angewiesen. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser, regelmäßiges Dusche und eine ausreichende Körperpflege sowie nährstoffreiche Lebensmittel sind ein Grundbedürfnis, das viel Schaden abhalten kann. Im Fall eines Krankheitsausbruches heißt es alle Maßnahmen zur Genesung einzusetzen. Hierzu dürfen weder Kosten noch Mühen gescheut werden. Gesundheit ist ein hohes Gut, das es unter allen Umständen zu fördern gilt.

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