Kommt eine Frau in die Wechseljahre (lat. Klimakterium), endet ihre Fähigkeit zur Reproduktion. Das bedeutet, dass die Funktion der Eierstöcke nachlässt und somit die monatliche Regelblutung aussetzt.
Dabei wird zwischen verschiedenen Phasen unterschieden:
Die Prämenopause
Diese Phase kann bereits ab dem 40. Lebensjahr einsetzen. Die Produktion der Hormone Östrogen und Progesteron sinkt, wodurch es für die Frau schwieriger wird, schwanger zu werden.
Perimenopause
Die Perimenopause beschreibt den Zeitpunkt kurz vor der letzten Blutung. Der Progesteron- und Östrogenspiegel sind weiter gesunken.
Menopause
Von der Menopause spricht man, wenn es seit 12 Monaten zu keiner Regelblutung mehr gekommen ist.
Postmenopause
In dieser Phase reguliert sich der Körper wieder und findet sein hormonelles Gleichgewicht.
Was genau ist die Postmenopause?
Eine Frau befindet sich in der Postmenopause, sobald sie seit einem Jahr keine Periode mehr bekommen hat. Meist geschieht dies um das 50. Lebensjahr herum und kann dann 10 bis 15 Jahre anhalten.
In dieser Zeit schüttet der Körper der Frau nur noch geringe Mengen an weiblichen Hormonen aus. Die Produktion der männlichen Hormone läuft aber noch weiter, wodurch deren Anzahl gegenüber Progesteron und Östrogen verhältnismäßig steigt.
Welche Symptome treten in der Postmenopause auf?
Durch den Abfall von Östrogen kommt es bei vielen Frauen vor und in der Menopause zu typischen Beschwerden.
Zu ihnen zählen unter anderem:
- Hitzewallungen
- Schweißausbrüche
- Depressive Verstimmungen
- Stimmungsschwankungen
- Verlust der Libido
- Antriebslosigkeit
- Schlafprobleme
In der Postmenopause lassen diese jedoch mit der Zeit immer weiter nach. Allerdings leiden einige Frauen dann unter anderen Symptomen, die das Wohlbefinden enorm beeinträchtigen können. In manchen Fällen kommt es zu:
- Rückenschmerzen
- Gelenkproblemen
- Trockenheit im Genitalbereich (da die vaginale Schleimhaut dünner und trockener wird)
- Schmerzen beim Sex
- Verlust der Knochendichte
- Übermäßige Faltenbildung
Hinzu kommt, dass bei Frauen in der Postmenopause typisch männliche Körpermerkmale auftreten können. Dies steht im Zusammenhang mit dem Überschuss des männlichen Sexualhormons Testosteron und zeigt sich beispielsweise durch dünner werdende Haare oder Haarausfall. Zudem kann sich die Gesichtsbehaarung vermehren und es entsteht der sogenannte Damenbart.
Die Figur der Frau entwickelt sich von der typisch weiblichen Birnenform, bei der sich das Körperfett vor allem an Hüften, Po und Oberschenkeln anlagert, zur sogenannten Apfelform. Dies bedeutet, dass sie überwiegend am Bauch zunimmt und die Taille verschwindet.
Welche Risiken entstehen in der Postmenopause?
- Osteoporose
Der niedrige Östrogenspiegel kann das Risiko für Osteoporose erhöhen. Das hängt damit zusammen, dass dieses weibliche Sexualhormon eigentlich für die Stärkung der Knochen zuständig ist. Wird dessen Produktion in der Postmenopause allerdings heruntergefahren, kommt es bei manchen Frauen zu einem Verlust der Knochendichte. - Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Zusätzlich konnte festgestellt werden, dass Herzerkrankungen in dieser Zeit gehäuft auftreten. Das kann natürlich am Alter an sich oder einem schlechten Lebensstil mit wenig Bewegung und ungesunder Ernährung liegen. Aber auch das Fett, dass sich vermehrt am Bauch ansammelt, steigert das Risiko für Gefäßerkrankungen und Herzinfarkt. Es setzt gewisse Botenstoffe frei, die wiederum (chronische) Entzündungen im Körper auslösen.
Was kann gegen Beschwerden in der Postmenopause unternommen werden?
- Hormontherapie
Um die Strapazen in und nach der Menopause zu lindern, besteht die Möglichkeit einer Hormonbehandlung. Dabei nimmt die Frau Medikamente ein, die weibliche Sexualhormone enthalten.
Bei vaginaler Trockenheit helfen wiederum hormonhaltige Cremes, pflanzliche Öle oder Zäpfchen. - Knochenstärkende Maßnahmen
Einer Osteoporose können Frauen vorbeugen, indem sie Vitamin D und Kalzium einnehmen. Außerdem sollten sie regelmäßiges Krafttraining durchführen, um ihren gesamten Bewegungsapparat und somit auch ihre Knochen zu stärken.
Wichtig:
Bevor irgendeine Art der Therapie begonnen wird, sollte zuvor immer ein Gespräch mit einer Ärztin/einem Arzt erfolgen. Nur dann kann genau festgestellt werden, welche körperlichen und seelischen Probleme tatsächlich eine Behandlung benötigen und welche Therapiemaßnahmen ergriffen werden müssen.
Kann es in der Postmenopause zu einer Schwangerschaft kommen?
Das Nachlassen der monatlichen Regelblutung bedeutet nicht automatisch, dass die Frau nicht mehr schwanger werden kann. Bereits viele Jahre vor der eigentlichen Postmenopause wird die Periode unregelmäßiger, wobei die Befruchtungsfähigkeit der Eizellen immer noch gegeben sein kann.
Ist in der Postmenopause bereits seit 12 Monaten oder länger keine Blutung mehr aufgetreten, sinkt das Risiko für eine Schwangerschaft durch ungeschützten Geschlechtsverkehr allerdings erheblich.
Doch auch hier ist die Absprache mit einer Ärztin/einem Arzt erforderlich!
Die Frau und ihr Partner sollten nur dann auf Verhütung verzichten, wenn von ärztlicher Seite deutlich vermittelt wird, dass die Postmenopause erreicht wurde und keine Schwangerschaft mehr eintreten kann.
Die Vorteile der Postmenopause
Neben all den körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen, die während der Postmenopause auftreten können, gibt es auch einige positive Veränderungen:
Mehr Sorgenfreiheit
Sobald die Postmenopause von einer Ärztin/einem Arzt bestätigt wurde, kann meist auf Verhütung verzichtet werden. Die Tatsache, dass es zu keiner ungewollten Schwangerschaft mehr kommen wird, hat einen entspannenden Effekt auf das gesamte Sexualleben.
Um sich vor sexuell übertragbaren Krankheiten zu schützen, ist eine weitere Verhütung mit Kondom – vor allem bei regelmäßig wechselnden Partnern – jedoch empfehlenswert.
Mehr Energie
Mit dem Verlust der Regelblutung beginnt ein neuer Abschnitt im Leben einer Frau. Es hat viel mit Loslassen zu tun, aber auch ganz viel mit Neuanfang. Die Frauen erleben einen wahren Aufschwung in ihrem Leben und können sich mit viel Energie neuen Themen widmen.
Weniger Schmerzen
Besonders, wenn die Frau unter starken Schmerzen während der Periode, oder sogar unter einer Endometriose gelitten hat, wird die Postmenopause eine unglaubliche Bereicherung für sie darstellen. Vorbei ist die Zeit, in der sie einmal monatlich unter Schmerzen und Krämpfen leiden muss und in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist.
Fazit
Die Postmenopause stellt eine ganz besondere Zeit in Leben einer Frau dar. Sie bietet viele neue Möglichkeiten und sollte in vollen Zügen genossen werden.
Damit es möglichst entspannt abläuft, ist es empfehlenswert, diese Phase zusammen mit der Unterstützung einer Ärztin/eines Arztes zu durchlaufen. Denn nur auf diese Weise kann eventuellen Beschwerden rechtzeitig entgegengewirkt werden.