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Massagepistolen – Entspannungshelfer oder gefährlich?

Massagepistolen kennt man aus der Werbung oder aus den Regalen von manchen Sportgeschäften. Die kleinen Geräte sollen dabei helfen, Verspannungen und Verhärtungen zu lockern, die man selbst vielleicht nicht mit der Hand wegbekommt. Aber was bringen Massagepistolen wirklich? Welchen Effekt haben sie und können sie eventuell sogar gefährlich sein?

Wo kommt die Massagepistole zum Einsatz?

Generell kann eine Massagepistole bei einem Großteil der gängigen Verspannungen eingesetzt werden. Sowohl für die Arme, die Schulterpartien, die Hüften als auch die Beine lässt sich das Gerät verwenden. Es gibt aber auch Bereiche, die mit dem Hilfsmittel nicht bearbeitet werden dürfen. Hierzu zählen zum Beispiel der Kopf, der untere Bauchbereich und der Intimbereich. An diesen empfindlichen Stellen könnte der Einsatz einer Massagepistole eher Schmerzen als Linderung bringen.

Wann sollte die Massagepistole genutzt werden?

Eine Massagepistole lässt sich gut als Hilfsmittel beim Sport einsetzen, um die Muskeln locker und flexibel zu machen. Darum empfehlen manche Sportmediziner auch eine leichte Massage mit den Geräten vor dem Sport. Die Massagepistole fungiert dann als eine Art Ersatz für Dehnübungen. Bei einem längeren Workout kann es aber auch von Vorteil sein, die gerade noch beanspruchte Muskulatur durch den Einsatz einer Massagepistole wieder etwas aufzulockern, bevor man mit der nächsten Übung weitermacht.

Viele Sporttreibende ziehen sich allerdings ihre Verspannungen erst nach dem Sport zu, weil sie nach den anstrengenden Übungen gerne vergessen, sich abschließend noch einmal zu dehnen. Die Muskulatur erkaltet dann und lagert Laktat ein, was beim Sport als Nebenprodukt der Zuckerverbrennung entsteht. Als Folge fühlen sich die Muskeln am nächsten Tag steif an und lassen sich teilweise nur unter unangenehmen Schmerzen bewegen. Indem man die Muskeln aber mit einer Massagepistole bearbeitet, wird das Laktat schneller wieder aus den Muskeln abgeführt, wodurch sie wieder flexibler werden.

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Abseits vom Sport können Massagepistolen aber auch bei Tätigkeiten verwendet werden, bei denen man längere Zeit sitzen muss. Bei einem typischen Bürojob am Computer kann es durchaus dazu kommen, dass sich Verspannungen in den Muskeln bilden. Diese lassen sich gut mit den Geräten behandeln und so verringern.

Sind Massagepistolen gefährlich?

Tatsächlich sind Massagepistolen mit Vorsicht zu benutzen. Immerhin wird der Massagekopf mit einem gewissen Druck und hoher Geschwindigkeit immer wieder vor und zurückbewegt, was der Bewegung eines Presslufthammers gleichkommt. Wenn die Geräte falsch eingesetzt werden, können sie zu Verletzungen wie Blutergüssen oder Muskeleinrisse entstehen, was schmerzhaft ist und eine längere Genesungszeit nach sich ziehen kann.

Allerdings sind bei vielen Massagepistolen von lizenzierten Herstellern auch immer Gebrauchsanweisungen zu finden, die man beachten sollte, wenn man die Geräte richtig einsetzen will. Wer sich an die dort beschriebenen Regeln hält, verringert deutlich das Risiko von Verletzungen.

Wie wird eine Massagepistole richtig benutzt?

Die Anwendung einer Massagepistole ist recht einfach. Man stellt vor der ersten Nutzung die kleinstmögliche Massagestufe ein und startet das Gerät, bevor man es auf den Körper aufsetzt. Anschließend bewegt man den Massagekopf langsam über die zu massierenden Stellen und reguliert den Druck so, wie man ihn haben möchte. Wichtig dabei ist, dass die Anwendung nicht schmerzhaft sein soll. Es soll ein angenehmer, erträglicher Druck durch die Massagepistole auf die Muskulatur ausgeübt werden.

Jede Körperstelle soll nur maximal eine Minute am Stück massiert werden. Gerade am Anfang sollte die Nutzungszeit insgesamt nicht länger als zwei Minuten sein. Wer schon ein wenig Erfahrungen mit einer Massagepistole gesammelt hat, kann die Nutzungszeit auch langsam steigern.

Viele Hersteller liefern zu ihren Massagepistole auch Massageöle mit speziellen Aufsätzen. Diese helfen dabei, die oberen Hautschichten zusätzlich zu lockern und die Durchblutung anzuregen. Darum ist es empfehlenswert, die Öle auch in Verbindung mit den Massagepistolen zu verwenden, zumal durch die Verwendung von Öl Reibungseffekte auf der Haut verringert werden können.

Wann ist von einer Nutzung von Massagepistolen abzusehen?

Es gibt Situationen, in denen eine Massagepistole nicht verwendet werden sollte, weil sie zum einen keinen Linderungseffekt bewirken würde und zum anderen, weil das Gerät vorherrschende Probleme noch verschlimmern könnte. Man sollte eine Massagepistole nicht verwenden bei:

  • Frischen Brüchen
  • Offenen Wunden
  • Künstlichen Gelenken
  • Rötungen oder Schwellungen
  • Erkrankungen wie Osteoporose
  • Verstärkter Neigung zu Blutungen durch Krankheiten oder durch Medikamente

Massagepistolen sollten außer Reichweite kleiner Kinder aufbewahrt werden, weil diese sich eventuell mit den Geräten verletzen könnten. Außerdem sollten schwangere Frauen keine Massagepistolen im Bauchraum oder im Innenbereich der Oberschenkel verwenden. Auf Knochenvorsprüngen und Gelenken wie beispielsweise dem Knie oder dem Ellenbogen sollte man die Geräte nicht verwenden, weil eine Benutzung an solchen Stellen sehr schmerzhaft werden kann. Darüber hinaus sollten Personen, die einen Herzschrittmacher tragen, vorher lieber einen Arzt fragen, ob eine Massagepistole bedenkenlos verwendet werden kann.

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Fazit:

Massagepistolen können durchaus bei Verspannungen oder steifen Muskeln helfen, wieder etwas mehr Beweglichkeit und Flexibilität zu bekommen. Es sollte aber genau auf die Angaben der Hersteller zur richtigen Anwendung geachtet werden. Gerade am Anfang sollte man den Einsatz der Geräte nicht übertreiben, um eine Überbeanspruchung der Muskeln zu vermeiden. Wer sich allerdings an die Vorgaben hält, kann von einer Massagepistole durchaus profitieren.

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