Die Milz ist ein normalerweise faustgroßes Organ im Körper, welches selten Probleme bereitet. Deshalb ist das Organ und seine Funktionsweise im Wesentlichen eher unbekannt.
Bei einer vergrößerten Milz, die häufig aufgrund von Erkrankungen oder Infekten entsteht, und selbst keine Krankheit darstellt, muss allerdings eingegriffen werden.
Welche Aufgabe hat das Organ Milz im Körper?
Die Milz ist im Körper dafür verantwortlich, Blut zu filtern und zu einer besseren Immunabwehr beizutragen. In der Milz werden Makrophagen produziert. Dabei handelt es sich um kleine weiße Blutkörperchen, die für die Abwehr von fremden Stoffen zuständig sind.
Obwohl die Milz ein recht kleines Organ ist, handelt es sich bei ihr um das größte lymphatische Organ im Körper. Sie ist allerdings nicht in die Lymphbahn eingeschaltet, sondern ist Teil des Blutkreislaufes.
Die Milz ist ungefähr dreizehn Zentimeter lang, drei bis hier Zentimeter hoch und acht Zentimeter breit. Sie wiegt ca. 160 g, wenn sich kein Blut in ihr befindet.
Das kleine Organ hat also durchaus wichtige Aufgaben im Körper, ist aber nicht lebensnotwendig. Wem die Milz entfernt wurde, der kann auch ohne dieses Organ weiterleben. Das ist allerdings mit gewissen Einschränkungen verbunden. Außerdem ist der Körper ohne die Milz anfälliger für Infekte oder Blutvergiftungen.
Denn durch das Fehlen der Milz ist das Immunsystem beeinträchtigt.
Wer ohne Milz lebt, sollte daher einige Schutzmaßnahmen ergreifen, dazu gehört eine jährliche Grippeschutzimpfung sowie Impfungen gegen Pneumokokken und Meningokokken.
Das Entfernen der Milz kann unter Umständen nötig sein, wenn diese unnatürlich vergrößert ist.
Symptome einer vergrößerten Milz
Die Symptome, die auf eine Vergrößerung der Milz hinweisen, sind leider meistens unspezifisch. Das heißt, diese können auch bei anderen Krankheiten oder Unwohlsein auftreten und deuten nicht immer auf eine Vergrößerung der Milz hin.
Es wird hauptsächlich von den folgenden Symptomen berichtet:
- Schmerzen im Rücken
- Schmerzen im Oberbauch (links), die dauerhaft anhalten und nicht von selbst verschwinden
- Schweißausbrüche
- Völle- oder Druckgefühl
Diese Symptome können auch in vielen anderen Fällen auftreten und deuten nicht immer auf eine vergrößerte Milz hin. Deshalb wird die Vergrößerung des Organs oft nicht rechtzeitig erkrankt. Dadurch wird das Organ geschädigt und muss unter Umständen entfernt werden. Es ist unter Umständen allerdings auch möglich, die vergrößerte Milz von außen zu ertasten.
Daneben können (je nach vorliegender Krankheit) auch noch die folgenden Symptome hinzu kommen:
- Fieber
- Müdigkeit
- Erschöpfung
- Gelenkschmerzen
- unfreiwilliger Gewichtsverlust
- erhöhte Neigung zum Bluten
Wer diese Anzeichen bemerkt, sollte einen Arzt aufsuchen. Eine vergrößerte Milz lässt sich einfach per Ultraschall feststellen. Ist die Milz sehr stark angeschwollen, kann sie auch von außen unter dem linken Rippenbogen ertastet werden.
Die Ursachen einer Vergrößerung der Milz
Eine vergrößerte Milz ist für sich keine Erkrankung. Stattdessen handelt es sich immer um die Folge von anderen Erkrankungen. Die Milzvergrößerung ist also nur ein Symptom einer anderen Krankheit oder eines Unfalls.
Das können unter anderem die folgenden Krankheitsbilder sein:
- eine Verletzung im Oberbauch, entstanden beispielsweise durch einen Unfall
- unterschiedliche Infektionskrankheiten, wie etwa die Windpocken, Malaria, eine Blutvergiftung, Toxoplasmose oder allgemeine Störungen der Durchblutung in der Leber
- unterschiedliche Autoimmunerkrankungen, wie zum Beispiel rheumatoide Arthritis oder Lupus
- Krankheiten, die eine Stoffwechselstörung verursachen
- Leukämie
- Lymphdrüsenkrebs
- bösartige Organe in der Milz
- (in seltenen Fällen) bestimmte Medikamente
Behandlungsmöglichkeiten bei einer vergrößerten Milz
Da die Vergrößerung der Milz immer mit einer anderen Grunderkrankung einhergeht, wird der Arzt zuerst versuchen, diese Grunderkrankung zu behandeln. Ist die Behandlung erfolgreich, so bildet sich auch die Milz automatisch zurück, da das zugrunde legende Problem nicht mehr besteht.
In diesen Fällen muss also gar keine Behandlung der Milz erfolgen.
Die Milz muss allerdings in zwei Fällen operativ entfernt werden:
- Dauert die Vergrößerung bereits zu lange an oder ist zu stark, kann die Milz reißen.
- Die Überfunktion der Milz ist dauerhaft und kann auch nicht durch die Behandlung der Grunderkrankung verbessert werden.
In diesen beiden Fällen besteht der einzige Ausweg darin, die Milz komplett zu entfernen. Da es sich dabei um einen sehr starken Eingriff in den menschlichen Körper handelt, wird diese Maßnahme allerdings nur im äußersten Notfall durchgeführt. Zuerst wird immer versucht, die zugrunde liegende Krankheit zu behandeln. Hat das absolut keinen Erfolg oder die Milz ist schon zu stark geschädigt, wird diese entfernt.
Wem eine Milz entfernt wurde, der braucht allerdings keine Transplantation eines Ersatzorgans. Wie oben bereits ausgeführt kann der Körper, unter Einschränkungen, auch ohne Milz leben.
Wer die oben aufgeführten Symptome aufweist und eine vergrößerte Milz ertasten kann, sollte auf jeden Fall direkt einen Arzt aufsuchen. Unter Umständen kann die Entfernung des kleinen Organs so noch verhindert werden, indem die zugrundeliegende Krankheit behandelt wird.