Die Aroniabeere hat ihren Ursprung im östlichen Norden Amerikas an der heutigen Grenze zwischen Kanada und den USA. Seit über 100 Jahren ist sie jedoch auch in Ost- und Mitteleuropa beheimatet. In den östlichen Regionen ist sie hauptsächlich in Russland beheimatet, wo sie bereits im 19. Jahrhundert weit verbreitet und sehr beliebt war.
In Deutschland kennt man die Beere seit den 70er-Jahren, als sie ihren Weg über Osteuropa in die damalige DDR fand. Hier wurde sie zunächst als pflanzlicher Farbstoff in der Lebensmittelindustrie eingesetzt, verlor jedoch nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze an Beliebtheit und die Anbaugebiete gingen deutlich zurück.
Die Beere ist eine violett-schwarze Scheinbeere, die botanisch zu der Gattung der Rosengewächse zählt. Sie wird daher auch schwarze Apfelbeere genannt. Frische Beeren haben einen sehr herben, säuerlichen Geschmack und können Zähne und Zunge blau färben.
Neben Gerbstoffen enthalten die Früchte reichlich sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide und phenolische Säuren. Sie sind reich an Vitamin C, Folsäure, Zink und Eisen. Da die enthaltenen Gerbstoffe bei empfindlichen Menschen Bauchschmerzen verursachen, wird der Verzehr getrockneter Früchte oder Saft zu oder nach einer Mahlzeit empfohlen. Ebenso enthalten die Beeren einen sehr hohen Sorbitgehalt, der ebenfalls zu Problemen des Verdauungstraktes führen kann.
Anbau und Ernte der Aroniabeere
Die Pflanze bildet einen sommergrünen Strauch, der im Frühjahr weiß blüht. Sie gilt allgemein als genügsames Obstgewächs und wächst im Flachland genauso ergiebig wie in Gebirgsregionen. Bei der Wahl des Anbaustandortes sollte man jedoch auf gute und konstante Lichtverhältnisse während der Beerenwachstumsphase achten, denn nur so kann eine gute Ertragsmenge erzielt werden.
Ebenso sieht es mit der Wasserversorgung aus. Grundsätzlich reicht ihr ein immer leicht feuchter Boden, Staunässe sollte vermieden werden, ebenso eine lang anhaltende Bodentrockenheit. Kommt es im Hochsommer, der Hauptwachstumsphase der Früchte, zu einer anhaltenden Trockenheit, wirkt sich dies nicht nur auf die Ertragsmenge, sondern auch auf den Geschmack der Früchte aus. Sie werden dann bitter.
Das kräftige Wurzelwerk der Pflanze lässt sie auf einem Boden mit hohem Grundwasserspiegel genauso gut wachsen, wie auf einem Boden mit niedrigem Wasserspiegel. Wenig geeignet für den Anbau von Aronia sind moorige, steinige, kiesige und versalzene Böden. Durch eine sandige Lehmsicht als oberste Bodenschicht wird eine gute Bewässerung und optimale Durchlüftung gewährleistet.
Bei der Anlage von Aroniasträuchern sollte man eine Vermischung mit anderen Obstbäumen vermeiden. Um ein optimales Pflanzenwachstum zu ermöglichen, sollte die Pflanze in den Monaten Februar/März ausgeschnitten werden. Auch in einer großen Anlage sind die Sträucher sehr unanfällig für Schädlinge. Lediglich ein Befall von Blattläusen kommt regelmäßig grade an Jungtrieben vor. Geerntet werden die Beeren in der zweiten Augusthälfte mit einem maximalen Zeitversatz von 2 Wochen.
Begonnen werden kann hier, wenn alle Beeren voll ausgebildet und eingefärbt. Werden die Beeren in Kisten gelagert, muss unbedingt darauf geachtet werden, diese nicht zu voll zu füllen, um ein Zerdrücken der Früchte zu vermeiden.
Verarbeitung der Wunderfrucht
In der Küche sind die kleinen Beeren kleine Wunderkünstler und sehr vielfältig einsetzbar. Sie können als frische Beeren sehr gut zu Saft oder Konfitüre mit anderen Beeren verarbeitet werden. Außerdem finden sie Verwendung in der Herstellung von Likören oder Rumtöpfen. Auch in Fruchtsoßen zum Dessert werden sie häufig eingesetzt. Kombiniert man die Früchte mit lieblichen, süßen Beeren, kommt ihr herbes Aroma am besten zur Geltung.
Auch als getrocknete Frucht sind sie vielseitig einsetzbar. Sowohl als Frucht im Müsli oder im Kuchen als auch eingelegt in Alkohol sind die kleinen Beeren sehr schmackhaft. Ebenso hat sie ihre Anwendung im Einfärben von Lebensmitteln immer noch nicht verloren. Sowohl Glasuren als auch Desserts werden mit ihr in einen tiefroten Ton gefärbt. Außerdem kann man Wolle und Garn mit ihr einfärben.