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Darmverschluss: Ursachen, Warnzeichen, Symptome …

Bei einem Darmverschluss wird die Darmpassage durch ein Hindernis versperrt. Er kann lebensbedrohliche Ausmaße annehmen.

Von einem Darmverschluss oder Ileus sprechen Mediziner, wenn die Darmpassage durch ein Hindernis versperrt wird. Die Ursachen dafür sind unterschiedlich. Es handelt sich um einen medizinischen Notfall, der einer Behandlung im Krankenhaus bedarf.

Worum handelt es sich bei einem Darmverschluss?

Bei einem Darmverschluss werden Dickdarm oder Dünndarm zum Teil oder sogar komplett gelähmt oder verschlossen. Der Nahrungsbrei lässt sich aus diesem Grund nicht mehr weitertransportieren. Ein Anstauen des Darminhalts ist die Folge und der Darm kann seinen Funktionen nicht mehr nachkommen. Es wird zwischen zwei Formen des Darmverschlusses unterschieden. Dies sind der mechanische Darmverschluss, der die am häufigsten vorkommende Form darstellt, sowie der funktionelle Darmverschluss wie der paralytische oder spastische Ileus.

Mechanischer Darmverschluss

Ein mechanischer Darmverschluss entsteht mit oder ohne Beeinträchtigungen der Blutzirkulation. Hervorgerufen wird er zum Beispiel durch das Abschnüren der Blutgefäße, die den Darm versorgen. Als mögliche Ursache kommt ein Leistenbruch infrage. Dabei klemmt sich ein Teil des Darms in der Bruchpforte ein. Der Darm kann sich aber auch um die eigene Achse drehen oder ein Teil von ihm über einen angrenzenden Darmabschnitt gestülpt werden.

Darmverschluss

Mitunter wird ein mechanischer Darmverschluss auch durch Verlegungen des Darmlumens hervorgerufen. Dies kann durch Würmer, Fremdkörper oder einen Darmtumor geschehen. Mitunter wird der Darm durch Kotsteine verstopft, sehr selten auch durch Gallensteine, die aus der Gallenblase in den Dünndarm durchbrechen.

In einigen Fällen wird das Darmlumen eingeengt. Denkbare Gründe dafür sind Verwachsungen innerhalb des Bauchraums aufgrund von Entzündungen oder chirurgischen Eingriffen. Manchmal drücken Tumore derart auf die Darmpassage, dass es zu Unterbrechungen kommt, wie beispielsweise bei einer Krebserkrankung des Bauchfells.

Weitere mögliche Auslöser für einen mechanischen Darmverschluss sind Erkrankungen in der Darmwand wie die chronisch-entzündlichen Darmkrankheiten Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn. Gleiches gilt für eine Divertikulitis (entzündliche Darmausstülpungen).

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Paralytischer Darmverschluss

Bei einem paralytischen Darmverschluss tritt eine Lähmung der Darmwandmuskulatur ein. Deswegen lässt sich der Inhalt des Darms nicht mehr durch rhythmische Bewegungen transportieren. Mögliche Ursachen für diese Darmlähmung sind:

  • Entzündungen der Bauchregion wie eine akute Peritonitis (Bauchfellentzündung) aufgrund eines Durchbruches der Darmschleimhaut
  • operative Eingriffe im Bauch oder an der Wirbelsäule
  • metabolische Stoffwechselstörungen wie Beeinträchtigungen des Salzhaushaltes.
  • vaskuläre Verschlüsse von Blutgefäßen
  • die Einnahme von speziellen Arzneimitteln wie Opioide

Spastischer Darmverschluss

Nur selten kommt es zu einem spastischen Darmverschluss aufgrund einer Verkrampfung der Darmwand. Oftmals wird er durch eine Bleivergiftung verursacht. Weiterhin können verschiedene Stoffwechselkrankheiten einen spastischen Ileus hervorrufen.

Darmverschluss beim Baby

Bereits bei einem Säugling ist ein Darmverschluss möglich. So verschließt sich mitunter ein Darmabschnitt durch die Geburt. Ebenso ist eine Verstopfung des Darms durch den ersten Stuhl des Babys eine denkbare Ursache.

Durch welche Symptome macht sich ein Darmverschluss bemerkbar?

Die Beschwerden durch einen Darmverschluss können sehr unterschiedlich ausfallen. Sie hängen von Ursache und Ausmaß des Ileus ab.

Bei einem mechanischen Darmverschluss leiden die Betroffenen unter:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • akuten Stuhl- und Windverhalt
  • einem aufgeblähten Bauch
  • starken kolikartigen Bauchschmerzen, die wellenartig auftreten
  • intensiven Blähungen
  • einer Beschleunigung des Herzschlags
  • Aufstoßen
  • Fieber

Bei einem Strangulationsdarmverschluss lässt sich der erkrankte Abschnitt des Darms nicht mehr durchbluten. Dabei zeigt sich der Schmerz ständig. Ferner müssen sich die Patienten immer wieder stark erbrechen. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu Koterbrechen kommen.

Im Falle eines paralytischen Darmverschlusses verlaufen die Beschwerden weniger intensiv. Auch hier leiden die Patienten unter Übelkeit und Erbrechen. Aufgrund der Darmlähmung lassen sich allerdings keinerlei Darmgeräusche vernehmen. Die diffusen Schmerzen halten ständig an, anstatt in Wellen zu verlaufen. Als typisches Symptom gilt zudem der harte, gespannte Bauch, der wie eine Trommel wirkt. Im weiteren Verlauf ist das Erbrechen von flüssigem Darminhalt möglich.

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Eine bedeutende Rolle bei den Symptomen des Darmverschlusses spielt zudem die Position des Ileus. Befindet sich der Verschluss in der oberen Darmregion, kommt es frühzeitig zu intensivem Erbrechen. Liegt der Verschluss dagegen tiefer, zeigen sich die Symptome schleichend und der Umfang des Bauches wächst. Mögliche Anzeichen sind außerdem:

  • Völlegefühl
  • Übelkeit
  • Appetitmangel

Grundsätzlich handelt es sich bei einem Darmverschluss um einen medizinischen Notfall. Daher muss umgehend ein Arzt verständigt werden.

Diagnose

Einen Darmverschluss festzustellen, ist nicht immer leicht. Gerade bei Kindern und Senioren lassen sich Unterbrechungen der Darmpassage oft nicht gleich erkennen, wenn sie nur schleichend verlaufen. In der Regel befasst sich der Arzt mit der Krankengeschichte des Patienten und nimmt eine körperliche Untersuchung vor. Von Interesse für den Arzt sind zudem Informationen über zurückliegende Operationen im Bauchraum oder die Gabe von Medikamenten wie Opioiden.

Hilfreich kann eine Sonographie (Ultraschalluntersuchung) sein, die Hinweise auf die Darmbewegungen und den Darmfüllungszustand erbringt. Sie kann auch Anzeichen für die Erkrankung wie Gewebewasser im Bauch erkennen.

Als sehr wichtige Untersuchungsmethode gilt das Röntgen. Dabei wird eine Röntgenaufnahme des Bauchraums oder eine Computertomographie (CT) erstellt. Mit diesen Verfahren lassen sich Position und Ursache des Darmverschlusses ermitteln.

Wie wird ein Darmverschluss behandelt?

Weil ein Darmverschluss lebensgefährliche Ausmaße annehmen kann, muss der Patient sofort in ein Krankenhaus für eine stationäre Behandlung eingeliefert werden. Mitunter entscheidet schnelles Eingreifen über den Erfolg der Therapie. Durch eine falsche Behandlung drohen dagegen schwere Komplikationen.

Maßgeblich für die Therapie ist die Position des Verschlusses. Nicht selten reichen schon konservative Maßnahmen für eine Besserung der Beschwerden aus. Wichtig ist jedoch, dass der Patient zeitweise weder Essen noch Trinken zu sich nimmt. In der Regel wird eine Magensonde gelegt, damit der angestaute Inhalt des Darms abgeleitet werden kann.

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Weiterhin erhält der Erkrankte eine Infusion mit Nährstoffen und Flüssigkeit. Falls nötig, lassen sich auch Arzneimittel gegen Übelkeit und Erbrechen in den Blutkreislauf injizieren. Zur Kontrolle der Urinabgabe besteht die Option, einen Blasenkatheter anzulegen.

Es kommen noch weitere konservative Behandlungsmaßnahmen in Betracht wie:

  • Einläufe
  • Medikamente, die sich anregend auf die Darmperistaltik auswirken
  • feucht-warme Wickel auf den Bauch

Wann ist ein operativer Eingriff erforderlich?

Eine rasche Operation muss vorgenommen werden, wenn die Darmpassage durch ein Hindernis blockiert wird. Durch die Operation lässt sich diese Blockade beseitigen. Erforderlich ist ein chirurgischer Eingriff außerdem bei abgeschnürten Bauchgefäßen, einer Bauchfellentzündung oder wenn eine Mangeldurchblutung des Darmgewebes besteht.

Im Rahmen der Operation werden die Darmschlingen gelöst und Teile des Darms herausoperiert. Dabei kann auch ein Darmtumor entfernt werden. Nur in seltenen Fällen bedarf es eines künstlichen Darmausgangs.

Die Dauer der Operation kann mehrere Stunden betragen, was vom Ausmaß des Darmverschlusses abhängt.

Nach der OP erfolgt die Ernährung des Patienten über einen Tropf, bis wieder Stuhlgang möglich ist. Danach darf der Betroffene wieder Tee und flüssige Schonkost zu sich nehmen. Etwa zehn Tage nach dem Eingriff erhält der Patient Lebensmittel, die sich leicht verdauen lassen, wie Zwieback oder Kartoffeln.

Lässt sich einem Darmverschluss vorbeugen?

In bedingtem Maße kann einem Darmverschluss vorgebeugt werden, indem auf regelmäßigen Stuhlgang geachtet wird. Vor allem nach einer Bauchoperation ist auf mögliche Anzeichen eines Ileus zu achten. Zeigen sich Warnzeichen, sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden.

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