auslandskrankentransport

Krankentransport aus dem Ausland – das müssen Sie wissen!

Es ist ein oft unterschätztes Unglück: Im Ausland passiert ein Unfall oder plötzlich bricht eine schwere Krankheit aus. Patienten möchten oder müssen dann aus dem Ausland in die Heimat zurücktransportiert werden. Die sogenannte Auslandsrückholung kann sehr teuer werden. Besser man sichert sich vor einer Reise immer ausreichend ab.

Wer will schon an ein Unglück oder Krankheit denken?

Wenn die schönste Zeit des Jahres, ein Wochenendtrip oder eine Geschäftsreise anstehen, möchte sich kaum jemand mit den Themen Unfall, Krankheit oder sogar dem Eintreten einer lebensbedrohlichen Situation auseinandersetzen.

Trotzdem passieren diese Unglücke ständig: Auf der Kreuzfahrt stellen sich plötzlich Herzbeschwerden ein und die Reise muss abgebrochen werden.
Nach einem Sturz im Gebirge findet sich ein Reisender schwerverletzt in einem ausländischen Krankenhaus wieder.
Oder bei längeren Auslandsaufenthalten bricht eine Krankheit aus, für deren Behandlung besser in der Heimat gesorgt wäre.

Alle diese Fälle können einen Krankentransport aus dem Ausland zurück nach Deutschland bedeuten.

auslandskrankenversicherung

Gründe für den Rücktransport nach Deutschland

Wenn Kranke oder Verletzte sich im Ausland ebenso gut behandeln lassen können wie in Deutschland und auch sonst keine weiteren Gründe gegen die medizinische Versorgung im Ausland sprechen, muss der Rücktransport nicht sein. Im Gegenteil, im Optimalfall sind reisende im Ausland genauso gut medizinisch versorgt wie in Deutschland.

Allerdings sollten die Abrechnungs- und Kostenübernahmemodalitäten mit der deutschen Krankenversicherung abgeklärt werden. Das ist besonders dann ratsam, wenn größere Summen zu erwarten sind oder die Behandlung in einem exotischen Land stattfinden soll.

In den allermeisten Fällen wünschen sich im Ausland verunglückte oder erkrankte Menschen aber die baldige Heimreise ins Heimatland.

Neben Wünschen wie zu Hause im gewohnten sozialen Umfeld zu genesen, können weitere praktische Gründe für den Krankentransport zurück nach Deutschland sprechen:

• Verständigungsprobleme mit den ausländischen Ärzten
• notwendige Spezialbehandlungen
• unzureichender Versorgungsstandard im Ausland
• eine besonders heikle oder langwierige Erkrankung.

Kostenfalle: Krankentransport aus dem Ausland

Was die meisten Bürger nicht wissen ist, dass die gesetzliche Krankenversicherung in der Regel nicht für die Kosten einer Auslandsrückholung aufkommt. Das kann auch dann der Fall sein, wenn die notwendige medizinische Versorgung im Ausland nicht gewährleistet ist.

Schon kürzere Strecken können mit Kosten von mindestens 2.000 bis 3.000 Euro zu Buche schlagen. Bei Intensivtransporten mit dem Flugzeug fallen schnell fünf- bis sechsstellige Summen an:

Ein ADAC Ambulanzflug von Ägypten oder den Kanarischen Inseln nach Deutschland kostet bis zu 45.000 Euro. Ein Intensivtransport vom amerikanischen Kontinent kann bis zu 70.000 Euro und eine Rückholung aus Asien oder Australien bis zu 130.000 Euro kosten
(Quelle: https://www.adac.de/der-adac/ueber-uns-se/ambulanceservice/faq/ )

Welche Möglichkeiten der Absicherung gibt es?

Die gute Nachricht ist, dass diverse Versicherungen und Vereinigungen ganz oder teilweise für den Krankentransport aus dem Ausland aufkommen.

Allerdings müssen sich Reisende und Menschen, die sich länger im Ausland aufhalten möchten, selbst informieren und rechtzeitig absichern.

In Reiseversicherungen, die Teil von Pauschalreise-Angeboten sind, muss diese Sonderleistung nicht unbedingt enthalten sein.

Meistens müssen Reisende eine spezielle Auslandskrankenversicherung oder Reisekrankenversicherung abschließen. Eventuell wird diese optional vom Reiseveranstalter angeboten.

Weitere Möglichkeiten der Kostenübernahme von Krankentransporten aus dem Ausland sind spezielle Formen der Mitgliedschaft in diversen Vereinigungen wie dem ADAC oder dem Malteser Hilfsdienst.

adac auslandskrankentransport

Privatversicherte können den Rücktransport aus dem Ausland oft optional zum bestehenden Versicherungsverhältnis dazu buchen.

Die Möglichkeiten zur Absicherung in der Übersicht:

• Abschluss einer Auslandskrankenversicherung oder Reisekrankenversicherung einmalig oder für Vielreisende jährlich.
• ADAC-Premium-Mitgliedschaft
• Fördermitgliedschaft bei den Maltesern
• Mitglieder des Arbeiter-Samariter-Bundes
• Sondermitgliedschaft im Deutschen Roten Kreuz.

Wer organisiert den Rücktransport nach Deutschland?

Zunächst müssen sich Betroffene mit den behandelnden Ärzten abstimmen, dann mit dem Unternehmen oder der Versicherung, die für den Rücktransport aufkommt.

Bei den Maltesern oder dem ADAC übernehmen die Rettungsärzte der Verbände die Koordination. Sie behalten sich in der Regel auch das Recht der Entscheidung über die Notwendigkeit eines Rücktransportes vor.

Das bedeutet, dass selbst im Versicherungsfall nicht immer ein Rücktransport stattfinden muss, wenn die Ärzte des Unternehmens oder das Versicherungsunternehmen die Maßnahme als unnötig erachten.

Selbst wenn mit keiner Kostenbeteiligung zu rechnen ist, lohnen sich die Kontaktaufnahme und Klärung der Modalitäten mit der deutschen gesetzlichen Krankenversicherung. Die weitere Behandlung in Deutschland muss vor dem Transport organisiert und abgeklärt werden.

Rücktransport mit dem PKW, dem Rettungsfahrzeug oder Flugzeug

Über die Art und Weise des Rücktransports entscheiden diese Kriterien:

• Gesundheitszustand des Patienten
• die zurückzulegende Strecke
• Anzahl Begleitpersonen
• die Notwendigkeit medizinischer Hilfsmittel und Versorgung.

verletzung im urlaub

In einfachen Fällen wird der Patient mit einem Pkw oder Rettungswagen der Hilfsorganisation aus dem nahen Ausland abgeholt. Je nach Zustand des Patienten erfolgt der Transport auch mit einem Intensivtransportwagen.

Am aufwändigsten ist die Rückholung per Flug. Wenn möglich wird der Patient in Begleitung eines Notarztes, einer Pflegekraft oder eines Rettungsassistenten per Linienflug in die Heimat verbracht. In heiklen Fällen kommen spezielle Ambulanzflugzeuge zum Einsatz. Diese Flugzeuge werden von den Rettungsdiensten betrieben oder von einem entsprechend ausgestatteten Unternehmen gechartert.

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