Sie summen, schwirren um süße Getränke und stechen: Die Wespen. Im Sommer sind sie überall dort, wo Menschen sich an warmen Tagen besonders gerne aufhalten. Passt man nicht auf, stechen sie schnell zu. Die Einstichstelle tut sofort weh und schwillt an, später juckt sie auch. Die Beschwerden lassen sich aber gut lindern. Zumindest, wenn keine Insektengiftallergie vorliegt.
Was hilft gegen einen Wespenstich?
Wenn eine Wespe gestochen hat, hilft es, die Einstichstelle möglichst schnell zu kühlen. Entweder hält man die Stelle unter kühles Wasser oder man verwendet Eis oder einen Coolpack. Dadurch schwillt die Stelle nicht allzu sehr an. Außerdem wird der Juckreiz gemildert. Der Coolpack beziehungsweise das Eis sollten in ein Tuch gewickelt werden. Es ist völlig normal, dass der Körper so auf das Gift der Insekten reagiert, denn er versucht sich dagegen zu wehren.
Als altes Hausmittel zählt der Saft einer rohen Zwiebel. Normalerweise ist die Knolle in jedem Haushalt vorhanden. Ist man unterwegs, kann man bei Cafés oder Restaurants nachfragen. Zwiebeln wirken antibakteriell und desinfizieren die Einstichstelle. Die Zwiebel hilft auch bei anderen Insektenstichen und lindert Juckreiz und Schwellung. Dafür genügt es eine rohe Zwiebel zu halbieren und den Saft auf die Stelle zu tröpfeln.
Auch Essig soll gegen die Beschwerden nach einem Wespenstich helfen. Ein Umschlag mit Essig soll kühlend und neutralisierend wirken und damit das Anschwellen der Stichstelle verhindern. Sind Essig oder Zwiebel nicht vorhanden, genügt es auch, die Einstichstelle mit dem eigenen Speichel einzureiben. Noch besser wirkt der Speichel, wenn er mit Zucker vermischt wird. Das verhindert ebenfalls, dass die Stichstelle stark anschwillt
Auch Apotheken bieten einige Hilfsmittel an, beispielsweise kühlende Gele mit Antihistaminika, Kühlstifte oder Cremogel. Für kleinere Kinder helfen Cremes oder Gels mit Calendula, Hamamelis und Echinacea. Hydrocortison hilft ebenfalls, da sie entzündungshemmend wirken. Bei Kleinkindern sollte Hydrocortison aber nur nach Rücksprache mit einem Arzt verwendet werden.
Apotheken bieten auch sogenannte Kühlsticks an, die sofort den Juckreiz unterbinden und eine Schwellung verhindern sollen. Diese gibt es als Sticks zum Einreiben und sogenannte Roll-ons, mit denen man einfach über die Stelle streicht. Relativ neu auf dem Markt sind elektronische Stichheiler, die Juckreiz und Schwellung lindern können. Dabei handelt es sich um Stifte, die batteriebetrieben sind. Sie werden auf die Einstichstelle gesetzt und erwärmen diese auf 45 bis 60 Grad. Dadurch wird das Wespengift zerstört, bevor es sich im Blut verteilen kann. Der Juckreiz lässt unmittelbar nach der Anwendung nach. Diese elektronischen Stifte sind für Kinder aber nicht geeignet.
Einstichstelle regelmäßig kontrollieren
Grundsätzlich sollte die Einstichstelle in den folgenden Stunden beobachtet werden. Sie können stark anschwellen und sich durch Bakterien infizieren. Bei einem Wespenstich können Keime in die Wunde gelangen, die eine bakterielle Infektion auslösen können. Sollte dies passieren, muss sofort ein Arzt aufgesucht werden. In der Regel bleiben die meisten Wespenstiche aber ohne weitere Komplikationen.
Behandlung bei Insektengiftallergie
Es gibt viele Menschen, die gegen Bienen und Wespenstiche allergisch sind. In Deutschland sollen bis zu drei Prozent der Bevölkerung eine Insektengiftallergie haben. Liegt eine solche Allergie vor, wehrt sich das Immunsystem gegen die Eiweißbestandteile im Gift. Es drohen allergische Reaktionen wie Übelkeit, Atemnot und Kreislaufbeschwerden. Es besteht die Gefahr eines sogenannten anaphylaktischer Schocks. Deren Folge kann ein Herz-Kreislauf-Versagen sein.
Deshalb gilt es, sofort den Notarzt zu alarmieren. Insektengiftallergiker wissen aber oft um ihre Allergie und haben immer ein Notfallset dabei, vor allem im Sommer. Dieses enthält Kortison, Adrenalinspritze und Antihistaminikum zur sofortigen Anwendung. Liegen leichte Beschwerden vor ohne Atemnot, genügt es zunächst, die Antihistaminikum-Tablette einzunehmen. Ist die Reaktion auf der Haut stärker, kann auch das Kortison-Präparat zusätzlich genommen werden. Die Adrenalinspritze ist für besonders schwere Reaktionen, also Atemnot und Kreislaufprobleme.
Wie kann man einem Wespenstich vorbeugen?
Vorbeugen ist besser als heilen. Wer einen Wespenstich verhindern will, sollte sich nicht aggressiv gegenüber den Insekten verhalten, also nicht nach den Tieren schlagen und sie auch nicht anpusten. Lebensmittel, insbesondere süße Getränke, sollten auf dem Balkon, im Garten und auf der Terrasse abgedeckt werden. Essen sollte man nach dem Ende der Mahlzeit wieder nach drinnen bringen. Für Kinder werden Strohhalme empfohlen.
Alternativ kann man den Tieren auch eine Ablenkfütterung anbieten und im Garten einen Teller mit Früchten hinstellen. Wespen lieben vor allem reife Trauben. Auch Parfüm, parfümierte Lotion und Cremes ziehen Wespen und Bienen an. Im Rasen und anderen Grünflächen besteht die Gefahr, dass man in eine Wespe tritt. Deswegen wird empfohlen, Schuhe mit einer Sohle zu tragen.