PIMS oder auch MIS-C genannt ist mittlerweile ein Begriff oder ein Krankheitsbild, welches viele Menschen als Long-Covid-Krankheit nach einer durchgemachten Corona-Infektion in Verbindung bringen. Doch wie bekannt ist bereits MIS-A?
Nun war es allerdings so, dass diese seltene aber dennoch sehr schwerwiegende Erkrankung bisher nur Kinder betraf. So ging man zumindest davon aus, als PIMS als eigenständiges Krankheitsbild im Frühjahr des Jahres 2020 definiert wurde.
Doch mit den Fallzahlen der Infektionen mit dem Sars-CoV2-Virus häufen sich auch die Fälle des multisystemischen Inflammationssyndrom bei Erwachsenen.
Multisystemisches Inflammationssyndrom bei Erwachsenen
Die ersten Fälle der entzündlichen Erkrankung traten bei Erwachsenen hier in Deutschland erstmals Anfang 2021 auf, wobei schon in den USA im Juni 2020 erste Fälle mit dem MIS-A dokumentiert und auch bestätigt wurden.
Das multisystemische Inflammationssyndrom bei Kindern (kurz MIS-C genannt) oder besser unter PIMS (Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome) bekannte Krankheitsbild wurde bei Kindern erstmalig im März 2020 entdeckt, dabei man sprach zuerst von dem bereits bekannten Kawasaki-Syndrom, da sich die Symptome ähnelten.
Doch schnell fanden sich eine Menge Unterschiede zu dem Kawasaki-Syndrom, so dass man seit dem von einer eigenen eigenständigen entzündlichen Erkrankung nach stattgehabter Corona-Infektion ausgeht.
Das multisystemisches Inflammationssyndrom (MIS-C und MIS-A) ist eine schwerwiegende entzündliche Erkrankung bei dem in der Regel gleich mehrere Organe betroffen sind und eine direkte medizinische Behandlung als notwendig angezeigt wird.
MIS-A bisher nicht weit verbreitet
Auch wenn vor allem hier in Deutschland bisher nur einzelne Fälle von mit MIS-A betroffene Patienten dokumentiert wurden, und daher das Erkrankungsbild wahrscheinlich extrem selten ist, muss man davon ausgehen, dass sich die Fälle durch die neuerdings extrem hohen Infektionszahlen und durch resultierenden Long-Covid Patienten, ebenfalls häufen werden.
Allerdings treten die ersten Beschwerden einer Erkrankung mit dem multisystemischen Inflammationssyndrom erst Wochen nach einer Infektion mit Covid auf, so dass man oftmals diese diffusen Beschwerden gar nicht mit mehr mit Corona in Verbindung bringt. Und auch wenn man nur milde oder sogar gar keine Symptome bei der Infektion hatte, besteht die Gefahr eines MIS-A.
Also sollten nicht nur Eltern von kleinen Kindern sich über die Symptome der Erkrankung bewusst sein und hellhörig werden, wenn man plötzlich neue Beschwerden entwickelt.
Meist bricht die Erkrankung ca. 2-4Wochen nach stattgehabter Infektion mit Covid auf und geht bisher immer mit hohem Fieber und damit verbundenen starken Kopf und Gliederschmerzen einher. Auch starke Gelenkschmerzen wurden häufig angegeben und ein starker Abfall des Blutdrucks.
MIS-A tritt erst Wochen nach einer Sar-CoV2-Infektion auf
Die folgenden Symptome, welche auf eine MIS-A Komplikation hinweisen sind die der Symptome bei Kindern (PIMS oder MIS-C) in Prinzip gleich, dennoch muss man zur Zeit noch darauf hinweisen, dass es bisher kaum Fälle bei Erwachsene gibt, wohl aber schon einige hunderte bei Kindern und Jugendlichen. Nicht alle Symptome und Beschwerden waren bei allen Erkrankten vorhanden, hier ist die Datenlage momentan einfach noch nicht ausreichend
Hinweise auf MIS-A und Symptome
Mögliche Symptome und Hinweise auf MIS-A (ca. 2-4 Wochen nach einer Infektion mit dem Sars-Cov2-Virus) sind:
- Plötzlich hohes Fieber
- Starker Blutdruckabfall bis hin zum Schock
- Starke Kopf und/oder Gliederschmerzen
- Gelenkschmerzen
- Magen- und Darm Probleme wie Durchfall, Erbrechen und Magenschmerzen
- Ausschlag am ganzen Körper, oder auch nur an den Handflächen und Fußsohlen
- Herzkreislauf Probleme
- Kurzatmigkeit
Bei allen Patienten waren allerdings die Symptome Fieber (hohes, langanhaltendes Fieber), der Blutdruckabfall, erhöhte Entzündungswerte im Blut sowie die Erhöhung des Wertes NT-proBNP im Blut, welches auf eine ausprägte Herzschwäche hinweist, vorhanden.
Durch eine Blutuntersuchung, welche eine vorangegangene COVID-Infektion bestätigt, wird so meist der der Verdacht auf MIS-A verhärtet. Auch können sich Gerinnungsstörungen, eine sogenannte Koagulopathie bei über der Hälfte der Patienten finden, als auch eine Beteiligung gleich mehrerer Organe.
Behandlungsmöglichkeiten bei MIS-A
Die Therapie ist bei dem MIS-A im Prinzip identisch wie bei MIS-C und macht einen Krankenhausaufenthalt notwendig.
Wegen der hohen Entzündungswerte wird Cortison gegeben und als Infusion Immunglobuline verabreicht, auch ASS wird zur Verhinderung möglicher Thrombosen und zur Verbesserung der Blutgerinnung eingesetzt.
Nicht selten kommt es auch zu einer intensivmedizinischen Behandlung mit Atemunterstützung, was die Ernsthaftigkeit dieser entzündlichen Erkrankung nach einer Covid-Infektion belegt.
Dennoch, rechtzeitig erkannt und intensivmedizinisch behandelt ist die Prognose, was bisher bekannt ist, recht gut.