Vor kaum einem Problem sorgen sich Menschen so sehr wie vor einer Erkrankung des Herzens. Sowohl aus emotionaler als auch aus medizinischer Sicht ist Herzgesundheit somit ein großes und wichtiges Thema. Trotzdem scheinen viele Menschen noch nicht wirklich auf ihre Gesundheit zu achten.
In Teilen könnte dies daran liegen, dass Herzgesundheit ein recht komplexes Thema ist. Experten wie der Kardiologe Dr. med. univ. Markus Moser wissen, dass sie ihren Patienten leicht verständliche Tipps geben müssen. Nur so kann erreicht werden, dass Menschen schon mit kleinen Umstellungen im Alltag etwas für ihre Herzgesundheit tun. Viele Patienten sind überrascht, wie stark Routinen und richtige Ernährung ihre Gesundheit beeinflussen.
Alltagsbewegung für ein gesundes Herz
Der einfachste Weg, um das Herz zu unterstützen, ist ein optimierter Alltag. Sich aufzuraffen und eine Fitnessclub-Mitgliedschaft abzuschließen, ist für viele eine Anstrengung. Nachdem die Mitgliedschaft beschlossen wurde, muss auch noch regelmäßig der Gang ins Fitnessstudio angetreten werden. Daran scheitern viele Menschen.
Viel einfacher ist es, den Alltag umzustellen. Dazu gehört der Klassiker unter den Gesundheitstipps: Öfter mal die Treppe nehmen. Gerne wird wegen der Einfachheit des Tipps mit den Augen gerollt. Doch wer in einem Hochhaus wohnt oder arbeitet, kann durch das Steigen der Treppen schon einen erhöhten Puls erreichen – und das regelmäßig. Irgendwann wird es zur Routine, auf den Fahrstuhl zu verzichten oder auch mal einen Umweg in Kauf zu nehmen.
Viele Menschen entscheiden sich dafür, eine Haltestelle früher auszusteigen. Das mögen nur ein paar Gehminuten sein, doch schon zehn Minuten zusätzlich nach der Arbeit summieren sich zu 50 Minuten in der Woche und 200 Minuten im Monat. Dies ist auch ein Grund, warum Kardiologen gerne Schrittzähler empfehlen: So kann jeder selbst schauen, wie viel Alltagsbewegung er wirklich bekommt und wo Optimierungspotential besteht.
Ernährungsbewusstsein bedenken
Die Herzgesundheit wird durch Alltagsbewegung schon mal positiv beeinflusst. Allerdings sind die Erfolge deutlich geringer, wenn gleichzeitig eine kritische Ernährung verfolgt wird. Zu viel Zucker, zu wenige gesunde Fettsäuren, Alkohol – insgeheim wissen wohl die meisten Menschen, dass einige Nahrungsmittel nicht zuträglich sind.
Sollte ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten bestehen, ist der Gang zum Ernährungsberater sinnvoll. Denn dieser hat einen klareren Blick darauf, was besser gemacht werden kann. Dabei geht es – sofern keine akuten Probleme vorliegen – meist nicht um eine totale Umstellung. Diese ist oftmals zu drastisch, um dauerhaft eingeführt zu werden.
Typische Tipps vom Ernährungsberater und Kardiologen:
- Unter der Woche komplett auf Alkohol verzichten.
- Maximal einmal pro Woche Fast Food essen.
- Zu jeder Mahlzeit eine Portion Gemüse hinzufügen.
- Mindestens zwei Liter Wasser am Tag trinken.
Nicht jeder Tipp ist für jeden Menschen ideal. Doch auch hier zeigt sich: Es sind die kleinen Veränderungen, die auf Dauer einen großen Unterschied machen. Herzgesundheit muss langfristig gedacht werden.
Stress reduzieren
Bewegung und Ernährung sind oftmals die ersten Punkte, an denen Kardiologen ansetzen, um ihren Patienten zu helfen. Nicht weit dahinter wartet das Thema Stress. Es kann sogar dafür argumentiert werden, dass Ernährung und Bewegung ebenfalls Stressfaktoren sind – denn schlechte Ernährung und mangelhafte Bewegung sind ebenfalls Stress für den Körper.
Meist wird beim Thema Stress aber eher auf die mentale Gesundheit abgezielt. Denn Leistungsdruck, Überforderung, Ängste und sogar Liebeskummer belasten das Herz. Viele Kardiologen können die perfekten Medikamente finden, einen Ernährungsplan empfehlen und Bewegung fördern – aber die Herzgesundheit ihrer Patienten bereitet ihnen weiterhin Sorgen. Denn wer sich im Alltag zu sehr stresst und nicht zur Ruhe kommt, der belastet das Herz-Kreislauf-System enorm.
Die Ansätze sind in diesem Fall ganz unterschiedlich. Für einige Menschen kann eine Therapie sinnvoll sein. Auch Yoga und Meditation in den Alltag zu integrieren, hilft vielen Menschen. Schon ein täglicher Spaziergang im Wald, das Reduzieren von Arbeitszeit oder Social-Media-Pausen zeigen oftmals eine Wirkung.