Mittlerweile konnten viele Studien belegen, dass viele Krankheiten ihren Ursprung in der falschen Ernährung haben. Wer regelmäßig zu viel ungesunde Nahrung zu sich nimmt, riskiert, früher oder später betroffen zu sein.
Klassische Krankheiten , die in diesem Zusammenhang auftreten, werden tatsächlich als „Ernährungskrankheiten“ bezeichnet. Die gute Nachricht ist jedoch, dass das Prinzip auch in umgekehrter Richtung funktioniert und gesunde Menschen in der Regel dazu in der Lage sind, ihre Leiden durch eine ausgewogene und gesunde Ernährung wesentlich zu reduzieren – oder diese überhaupt nicht erst entstehen zu lassen.
Aufgrund erblicher Veranlagungen sind manche Personen jedoch noch empfindlicher gegenüber Ernährungskrankheiten und müssen deswegen besonders umsichtig sein. Der Konsum von Alkohol und Nikotin kann den Prozess einer etwaigen Krankheit zusätzlich beschleunigen. Auch anhaltender Bewegungsmangel kann das Risiko, irgendwann einmal an einer Ernährungskrankheit zu erkranken, erhöhen.
Was fällt eigentlich unter den Begriff „Ernährungskrankheit“?
Besonders in den westlichen Industrieländern werden die schwerwiegenden Folgen von falscher Ernährung deutlich. Aktuelle Untersuchungen gehen davon aus, dass 70 Prozent der Erkrankungen, an denen die Menschen hier leiden, auf eine schlechte Ernährung und einen bewegungsarmen Lebensstil zurückzuführen sind. Adipositas ist mittlerweile zu einer Volkskrankheit geworden und auch andere Erkrankungen, wie Herz-Kreislauf-Beschwerden und Diabetes mellitus, häufen sich. Es kann zudem nicht ausgeschlossen werden, dass eine schlechte Ernährung auch Krebserkrankungen hervorrufen kann. Hier wird aktuell sehr intensiv geforscht.
Zu den häufigen ernährungsbedingten Krankheiten gehören:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen (vor allem koronare Herzprobleme, Schlaganfall und Herzinfarkt)
- Bluthochdruck
- Gefäßkrankheiten
- Adipositas
- Erkrankungen im Magen-Darm Bereich, wie Reizdarmsyndrom und andere Verdauungsprobleme
- metabolisches Syndrom
- Gicht
- Rheuma
- Fettleber
- Schilddrüsenerkrankungen
usw.. Die Liste ist lang… und sie wurde im Laufe der Zeit immer länger.
Um diesen (und weiteren) Krankheiten vorzubeugen, warnt die WHO regelmäßig vor dem sogenannten „tödlichen Quartett“. Dieses setzt sich aus einer falschen Ernährung, Tabak- und Alkoholkonsum und zu wenig Bewegung zusammen.
Der Hausarzt kann hierbei helfen, von einem eher ungesunden auf einen gesünderen Lebensstil umzustellen und hilfreiche Tipps zu den Themen Ernährung und Sport zu geben.
Aber: Es kann auch sein, dass eine erbliche Veranlagung den Ausbruch einer Ernährungskrankheit begünstigt. Regelmäßige Check-Ups beim Arzt können helfen, das eigene Risiko besser abzuschätzen.
Auch psychische Auswirkungen: Fast-Food kann wohl auch Depressionen begünstigen
Eine schlechte Ernährung wirkt sich nicht nur negativ auf den Körper aus, sondern kann wohl auch psychische Erkrankungen auslösen oder verschlimmern. Laut einer Studie der Universität von Las Palmas beeinflusst der regelmäßige Verzehr von Fast-Food den mentalen Gesundheitsstatus negativ.
Vor allem bei Menschen, die an Depressionen leiden, hat sich die Symptomatik – parallel zu einem gesteigerten Fast Food Konsum – im Rahmen einschlägiger Untersuchungen verschlimmert. Doch auch viele Menschen, die zuvor keine psychischen Probleme hatten, bemerkten hier eine negative Veränderung ihrer Gefühlswelt. Rund 490 Probanden von 9.000 Teilnehmern entwickelten nach sechs Monaten Fast-Food sogar eine Depression. Diese Probanden verzichteten fast komplett auf gesunde Alternativen und ernährten sich hauptsächlich von Fertigprodukten.
Menschen, die zu einer depressiven Stimmung tendieren, sollten wissen, dass der Verzehr von Fast-Food und Fertigprodukten die Symptome verstärken und die Krankheit verschlimmern kann. Warum dem so ist, ist bis heute noch nicht eindeutig geklärt. Wer jedoch weiß, was schadet, weiß im Umkehrschluss auch, was gut tut. Forscher haben nämlich ebenfalls herausgefunden, dass die „Mittelmeer-Diät“, also viel pflanzliche Kost mit viel Vitamin B und wertvollen Omega-3-Fettsäuren gegen die ernährungsbedingte (!) depressive Stimmung helfen kann.
Achtung! Bei einer schweren oder manischen Depression helfen nur der Gang zum Arzt und eine Psychotherapie.
Ungesunde Ernährung ist ein weltweites Risiko
Nicht nur in den westlichen Industrieländern ist eine ungesunde Ernährung ein großes Problem. Auch in ärmeren Ländern greifen die Menschen häufig zu Fertiggerichten und Fast-Food. Hier vor allem deswegen, weil eine gesunde und ausgewogene Ernährung mitunter deutlich teurer wäre.
Etwa seit den 1990er Jahren leiden die Menschen weitaus häufiger unter Stress und nehmen sich kaum Zeit für angenehme Dinge (und schon gar nicht für eine entspannte Aufnahme ihrer Nahrung).
Dieser Lebensstil hat sich bis zur heutigen Zeit – und wie gesagt nicht nur im Westen – manifestiert und ist zur Gewohnheit geworden. Dies hat zur Folge, dass im Jahr 2015 jeder fünfte Todesfall auf eine ungesunde und schlechte Ernährung zurückzuführen war. Doch was sollte mit Hinblick auf eine möglichst gesunde und abwechslungsreiche Ernährung eigentlich beachtet werden, um genießen zu können und gleichzeitig Krankheiten vorzubeugen? Die folgenden Abschnitte können weiterhelfen. Nähere Infos und Ratschläge gibt selbstverständlich auch immer der behandelnde Hausarzt.
Do’s und Dont’s für eine möglichst gesunde Ernährung
Mit dem Ziel, sich gesund zu ernähren, ist es immer wichtig, möglichst abwechslungsreich zu essen und sicherzustellen, dass die Nahrung genügend lebenswichtige Nährstoffe beinhaltet. Immerhin versorgen diese den Körper mit Energie und all dem, was er benötigt, um fit und gesund zu sein.
Besonders wichtige Faktoren sind in diesem Zusammenhang:
- Gemüse
- Obst
- Vollkorn
- Ballaststoffe
- Nüsse
- Samen
- Milch
- Kalzium
- Omega-3-Fettsäuren und mehrfach ungesättigte Fettsäuren.
Wer sich noch weiter in Bezug auf empfohlene Tagesmengen und Co. informieren möchte, kann unter anderem auf Ernährungspyramiden setzen. Diese können ganz bequem im Internet heruntergeladen werden und stellen eine fundierte Basis für abwechslungsreichen kulinarischen Genuss dar.
Und nicht vergessen: Selbstverständlich ist es gesunden Menschen ab und an erlaubt, zu „sündigen“. Es ist dann vollkommen in Ordnung, ein Stück Schokolade zu genießen oder sich den TV-Abend mit einer Tüte Chips noch etwas gemütlicher zu gestalten. Solange in Maßen genossen und parallel dazu auf ausreichend Bewegung gesetzt wird, steht auch dem ein oder anderen Cheat Day nichts im Wege.
Regelmäßige Untersuchungen beim Hausarzt geben Klarheit
Wie gefährlich falsche Ernährung für die Gesundheit sein kann, zeigt sich unter anderem darin, dass seitens vieler Krankenkassen mittlerweile regelmäßige Check Ups beim Hausarzt angeboten werden, in deren Zusammenhang nicht nur der Blutdruck und der Puls, sondern auch einschlägige Blutwerte, wie zum Beispiel Cholesterin, Zucker und Co. kontrolliert werden. Auf diese Weise sollen etwaige „Ausreißer“ schnell erkannt werden. Je früher beispielsweise ein zu hoher Blutfett-Wert entdeckt wird, desto früher kann gegengesteuert werden.
Um Krankheiten, die durch eine ungesunde Ernährung hervorgerufen (oder zumindest begünstigt) werden können, zu vermeiden, ist es daher wichtig, aufmerksam zu bleiben – sowohl mit Hinblick auf den persönlichen Speiseplan als auch im Zusammenhang mit regelmäßigen Kontrollen, die zudem noch oft von der Krankenkasse übernommen werden.