Medizinische Fachangestellte (MFA) sind für die verschiedensten Aufgaben rund um den Praxisalltag im medizinischen Bereich zuständig. Sie benötigen deshalb umfassende Kenntnisse und müssen in der Lage sein, gut mit Menschen zu arbeiten. Die Ausbildung zum MFA ist spannend und bietet vielfältige Möglichkeiten für den späteren Berufsweg. Welche das sind, wird in diesem Artikel erläutert.
Ausbildung
Die Ausbildung zum medizinischen Fachangestellten dauert in der Regel drei Jahre und läuft dual, also berufsbegleitend, ab. Bei einem bereits vorliegenden hohen Bildungsabschluss oder herausragenden Leistungen kann die Ausbildung in einigen Fällen verkürzt werden. Durch die Aufteilung der Ausbildung in Praxis und Theorie können die zukünftigen Fachkräfte praktische Erfahrungen sammeln und sich in der Berufsschule das notwendige Wissen aneignen.
Während der Ausbildung lernen MFAs medizinische Grundlagen wie zum Beispiel Anatomie und Physiologie sowie die Durchführung von Laborarbeiten und wie man bei Behandlungen assistiert. Ein zusätzlicher Punkt auf dem Lehrplan behandelt den richtigen Umgang mit Patienten und die Praxisorganisation. MFAs sind also nach abgeschlossener Ausbildung in mehreren Bereichen fachkundig und können somit die komplexen Aufgaben des Praxisalltags bewältigen.
Am Ende der Ausbildung müssen die Absolventen eine staatlich anerkannte MFA Abschlussprüfung bestehen. Diese setzt sich aus zwei Komponenten, einem schriftlichen und einem praktischen Prüfungsteil zusammen. Diese Prüfung erfordert intensive Vorbereitung und Disziplin beim Lernen.

Gehalt während und nach der Ausbildung
Das Ausbildungs- sowie das Endgehalt variieren je nach Tarifvertrag und Bundesland, sind jedoch meist in einem ähnlichen Bereich. Während der Ausbildung sieht das Gehalt in der Regel folgendermaßen aus:
- Ausbildungsjahr 1: 1.000 Euro brutto
- Ausbildungsjahr 2: 1.100 Euro brutto
- Ausbildungsjahr 3: 1.200 Euro brutto
Nach der Ausbildung erhalten MFAs natürlich ein deutlich höheres Gehalt. Dieses liegt je nach Berufserfahrung und Tätigkeitsgruppe zwischen 2.800 Euro und 4.700 Euro. Die Tätigkeitsgruppe beschreibt hier den Wirkungsgrad und die Selbstständigkeit der Fachkraft. Nach längerer Berufserfahrung sind diese natürlich höher als kurz nach der Ausbildung.
Alltag als medizinischer Fachangestellter
Der Alltag in einer Praxis oder Klinik kann stressig sein und erfordert Multitasking sowie Geduld und Stressresistenz. Die typischen Aufgaben, die ein medizinischer Fachangestellter erfüllen muss, sind vielfältig und beinhalten zum Beispiel die Vorbereitung der Behandlungsräume, die Organisation des Tagesablaufes und den Empfang sowie die Einweisung der Patienten. Medizinische Maßnahmen wie das Blutabnehmen oder EKG anlegen gehören ebenfalls zu typischen Aufgaben, die ein MFA erledigt. Zusätzlich wird der Arzt bei Behandlungen und Untersuchungen unterstützt und bei Bedarf wird er assistiert. Die Assistenz bei medizinischen Eingriffen und Behandlungen erfordert besonders viel Fachwissen und Feinfühligkeit, weshalb ein MFA dabei erst hilft, wenn er schon einiges an Erfahrung und Wissen angesammelt hat.
Der Arbeitstag eines MFA ist oftmals sehr voll und kann deshalb schnell herausfordernd wirken. Einige Probleme, die auftreten können, sind die psychische und körperliche Belastung. Die alltägliche Arbeit mit kranken Menschen kann extrem belastend sein und dazu führen, dass die MFAs selbst krank werden. Deshalb ist es besonders wichtig, ausreichend Pausen einzubauen sowie faire Urlaubsregelungen zu haben, damit die MFAs eine gesunde Work-Life-Balance aufrechterhalten können und sich regelmäßig vom anstrengenden Praxisalltag erholen können.

Berufsaussichten und Weiterbildungsmöglichkeiten
Wer die Ausbildung zum MFA erfolgreich abgeschlossen hat, der kann mehrere Berufswege einschlagen und seine Karrierechancen verbessern. Die typischen Tätigkeitsbereiche sind beispielsweise Arztpraxen, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Gesundheitsämter oder Forschungseinrichtungen. Die Aufgabenfelder dieser verschiedenen Institutionen sind sehr variabel, für jegliche berufliche Präferenz ist also etwas dabei.
Wer sich nach gesammelter Berufserfahrung weiterbilden möchte, hat auch einige Optionen, aus denen gewählt werden kann. Einige dieser Möglichkeiten sind:
- Weiterbildung zum Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen
- Betriebswirt für Management im Gesundheitswesen
- Spezialisierung in Bereichen wie Röntgendiagnostik, Notfallmedizin oder Onkologie
- Fortbildung zum Praxismanager
- Studium, zum Beispiel in den Fächern Gesundheitsmanagement oder medizinische Assistenz
Mithilfe von absolvierten Weiterbildungen steigen die Karriere- und Aufstiegschancen für medizinische Fachangestellte immens. Sie bieten zudem die Möglichkeit, in Bereiche einzutauchen, die einen nachhaltig interessieren.