Fast jeder kennt das Gefühl, gestresst zu sein. Dieses Empfinden kann viele Ursachen haben, sei es Zeitdruck, soziale Probleme oder familiäre Konflikte – jegliche Art von Stress kann sich negativ auf den menschlichen Organismus auswirken und schwere Folgen auslösen.
Stress verstehen
Wer in einer schwierigen Situation schon mal Symptome hatte wie einen erhöhten Puls, Magenprobleme oder Konzentrationsstörungen hat schon einmal die körperliche Seite von Stress kennengelernt. Die Stress Definition besagt, dass der menschliche Organismus unter Stress ist, wenn er in einer Art Alarmbereitschaft oder gesteigerten Leistungsbereitschaft steht. Wie diese Anspannung entsteht und was er bedeutet, wird mithilfe von zwei Modellen erklärt:
- Das transaktionale Stressmodell betrachtet Stress als dynamischen Prozess, bei dem der Mensch eine Situation bewertet und darauf reagiert. Zunächst wird geprüft, um welche Art der Situation es sich handelt, also ob sie positiv, irrelevant oder stressig ist. Wird die Gesamtlage als stressig eingestuft, werden Bewältigungsmöglichkeiten gesucht, wie das aktive Suchen nach einer Lösung.
- Das biologische Stressmodell betrachtet die naturwissenschaftliche Seite von Stress. So führt die Ausschüttung von Hormonen zum Entstehen einer Kampf- oder Fluchtreaktion. Bei dieser wird der Stressfaktor aktiv angegangen und bekämpft oder der Betroffene zieht sich zurück und verwehrt sich der Situation.
Menschen empfinden in der Regel Stress in Situationen, in denen sie nicht weiter wissen oder in denen sie die gestellten Anforderungen als zu hoch und nicht erfüllbar bewerten. Auch umweltbedingte Faktoren wie extreme Hitze oder Kälte können den Körper in einen Stresszustand versetzen.
Auswirkungen von körperlichem und psychischem Stress
Stress kann viele verschiedene Auswirkungen haben. Diese lassen sich in physische und psychische Stressreaktionen einteilen. Körperliche Auswirkungen sind zum Beispiel Schlafprobleme, Kopfschmerzen und Herz-Kreislauf-Probleme. Psychische Reaktionen auf Stress beinhalten Reizbarkeit und Konzentrationsschwierigkeiten.
All diese Reaktionen kann der Mensch über kurze Zeit gut bewältigen, dauert der Stress aber länger an, können schwerwiegende Folgen auftreten. Da sich der Körper dauerhaft in einer Art “Fight- or Flight-„-Modus befindet, fährt das Immunsystem runter. Das kann dazu führen, dass man sich schneller mit Krankheiten ansteckt und häufiger unter Schwäche und Infektionen leidet. Zusätzlich können äußerst ernst zu nehmende psychische Störungen auftreten wie Depressionen oder Angstzustände. Diese Langzeitfolgen von Stress sollte man auf keinen Fall unterschätzen, sie können einen nämlich den Rest des Lebens begleiten.
Stress effektiv bewältigen
Viele Menschen bewältigen ihren Stress mit ungesundem und schädlichem Coping-Verhalten. Beispiele dafür sind das Rauchen, Alkohol trinken oder extremes Essverhalten. Diese Strategien haben eventuell eine kurzfristige Wirkung, führen aber langfristig zu noch mehr Schäden, sollten also unbedingt vermieden werden.
Um auf eine gesunde Art mit Stress umzugehen und diesen zu reduzieren, kann man folgende Strategien anwenden:
- Um akute und kurzfristige Anspannungssituationen zu handhaben, kann man Atemübungen machen. Diese senken den Puls und stoppen die Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol. Auch kurze Pausen können Wunder wirken. Besonders gut ist es, wenn man sich in diesen Pausen entspannt und das Setting zum Beispiel durch einen kleinen Spaziergang verändert.
- Langfristige Maßnahmen, um Stress möglichst zu vermeiden und sowohl den Körper als auch die Psyche gesund zu halten, sind regelmäßiger Sport, gesunde Ernährung und Meditation. Wenn man es schafft, diesen drei Aspekten einen festen Platz im Alltag einzuräumen, ist man langfristig ausgeglichener und kann mit stressigen Situationen deutlich besser umgehen.
- Vor allem auf der Arbeit ist das richtige Zeitmanagement das A und O. Wer es schafft, sich Aufgaben so einzuteilen, dass kein externer Druck wegen etwaigen Deadlines entsteht, ist auf einem guten Weg, Stress zu vermeiden. Wenn das aufgrund des Workloads nicht möglich ist, hilft es oftmals, sich mit seinen Vorgesetzten zusammenzusetzen und ihnen die aktuelle Situation, die Stress auslöst, darzulegen. Diese sind in der Regel nicht daran interessiert, gute Arbeitnehmer aufgrund lang anhaltenden Stresses zu verlieren und sind deswegen motiviert, eine gute Lösung für das Problem zu finden.
Auch das soziale Umfeld wie Freunde, Familie und Bekannte kann dabei unterstützen, Stress zu bewältigen und sich auf die schönen Dinge des Lebens zu fokussieren. Sollte dies nicht ausreichen, gibt es zahlreiche Gesundheits-Coachings und Therapieansätze, die darauf ausgelegt sind, bei der Stressbewältigung zu helfen.