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Neue Corona-Variante HV.1 breitet sich schnell aus – bisherige Erkenntnisse

Nach der in Deutschland zuletzt festgestellten Corona-Variante JN.1 gibt es eine neue Unterart des Virus in den USA, die sich dort rasant ausbreitet: HV.1. Wissenschaftler mahnen zur Vorsicht gegenüber diesem Subtyp. Zuletzt hatte die Variante Omikron mitsamt ihren Abkömmlingen das weltweite Infektionsgeschehen dominiert. Bei HV.1 stellen indes die US-amerikanischen Mediziner neuerdings eine unglaublich rasche Verbreitung fest. In Deutschland wurde die Variante noch nicht festgestellt (Stand: 29.11.2023), doch das kann auch an zu wenigen Tests und an ihrer mangelnden Kontrolle auf spezielle Unterarten des Virus liegen.

HV.1 in den USA schon dominierend

Die US-Ärzte fordern ihre Wissenschaftler auf, den neuen Corona-Subtyp streng zu beobachten. Er ist inzwischen für die meisten Ansteckungen mit Covid-19 verantwortlich. Die AMA-Vizepräsidentin (American Health Association) Andrea Garcia warnte am 27.11.23 in einem Update für das CDC (Center for Disease-Control and Prevention) vor der neuen, beunruhigenden Ansteckungs- und Erkrankungsgefahr. Dabei zirkuliert HV.1 in den USA schon länger, die Variante wurde dort bereits im Sommer 2023 nachgewiesen. Vorläufig schien sie nur eine von mehreren wenig dominanten Unterarten des Coronavirus zu sein, doch in den letzten Wochen übernahm sie plötzlich komplett das Infektionsgeschehen und überholte damit vorher dominierende Varianten wie EG.5 („Eris“).

Sorge macht den US-Ärzten und -Wissenschaftlern, dass sie sich diesen plötzlichen Aufschwung nicht erklären können. HV.1 ist Experten zufolge ein Omikron-Subtyp genau wie die zuletzt stark beobachtete Variante JN.1. Exakt wird HV.1 als Unterlinie des Omikron-Typs XBB-1.9.2 und als direkter Abkömmling von EG.5 klassifiziert. Diesen Vorläufern ähnelt HV.1 sehr stark. Das Infektionsgeschehen sollte daher prinzipiell ähnlich wie bei EG.5 verlaufen, eine eher mäßig ansteckende Variante. JN.1 galt bislang als weitaus gefährlicher.

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Dieser Subtyp ist ein Nachfolger von „Pirola“ mit über 20 Mutationen auf dem Spike-Protein, welche die Ansteckung erleichtern. Dass nun HV.1 plötzlich die Vorherrschaft übernimmt, passt nicht ins wissenschaftliche Bild. Möglicherweise umgeht dieses Virus die Immunität besser, doch Forscher wissen darauf noch keine exakte Antwort.

Welche Symptome treten bei HV.1 auf?


Die HV.1-Symptome ähneln denen aller neueren Omikron-Varianten. Es sind diese:

  • entzündeter Hals
  • Husten
  • verstopfte Nase mit abwechselndem Fließschnupfen
  • Erschöpfung
  • Kopf- und Muskelschmerzen
  • Schüttelfrost
  • Fieber
  • unter Umständen Entwicklung einer chronischen Bronchitis

Das letztgenannte Symptom beunruhigt die Ärzte am meisten. Die auftretenden Bronchitis wird von einem starken Husten begleitet und dauert länger an als die sonstigen Symptome.

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Kann es HV.1 schon in Deutschland geben?

Nachgewiesen wurde der Subtyp bislang in Deutschland nicht, doch diese Aussage entspricht nur der Datenlage des RKI, das in der Woche ab dem 27.11.23 folgende Verbreitungszahlen der am meisten festgestellten Corona-Varianten präsentierte:

  • EG.5: 51 %
  • BA.2.86 („Pirola“): 14 %
  • JN.1: 5 %

Es ist jedoch von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, die wahrscheinlich höher liegt als 2021 und 2022, als sich noch sehr viele Menschen häufig testeten. Inzwischen ist die diesbezügliche Bereitschaft stark gesunken. Hinzu kommen zwei weitere Fakten, welche die Datenlage verwässern:

  • #1 Wenn sich jemand positiv testet, leitet sie/er nur noch selten das Ergebnis so pflichtbewusst wie früher an die Behörden weiter.
  • #2 Die deutschen Laborteams untersuchen positive Tests deutlich seltener als ihre Kollegen in anderen Ländern auf die spezielle Corona-Variante. Das ist ein Manko, dass schon ab 2021 stark bemängelt wurde. Daher könnte HV.1 hierzulande durchaus schon unterwegs sein.
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Deutschland ist vielleicht auch deshalb weniger besorgt als andere Fachleute auf internationaler Ebene. Die WHO-Verantwortliche für Covid-19 Maria Van Kerkhove warnte Anfang November 2023, dass Corona nach wie vor äußerst virulent sei, sehr stark mutiere (im Vergleich zu anderen Viren) und nach wie vor zu tödlichen Erkrankungen führe. Gerade die oft unerklärlichen Mutationen wie zuletzt bei HV.1 seien die größte Gefahr. Prof. Andrew Pekosz von der John Hopkins University bot vor wenigen Tagen eine Erklärung für das Verhalten dieses Subtyps an. Da er sich gleichzeitig von EG.5.1 und dem früheren XBB.1.5 ableite, habe er möglicherweise einige Mutationen angehäuft, welche auch eine vorhandene Immunbarriere von früher erkrankten und/oder geimpften Personen umgehe. Der Mikrobiologe schloss sich den prinzipiellen Warnungen vonseiten der WHO an: Corona sei weder vorbei noch harmloser geworden, so Prof. Pekosz.

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